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Bundes-ÖVP freut sich über ersten Platz in Tirol

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VP-Generalsekretär Christian Stocker hat die Verluste der ÖVP in Tirol kleingeredet und auf den ersten Platz verwiesen. "Die Volkspartei bleibt weiterhin die mit Abstand stärkste Kraft in Tirol, mit deutlichem Abstand zu allen anderen Parteien." Spitzenkandidat Anton Mattle habe sich zum Ziel gesetzt, die 30 Prozent zu überspringen und das sei deutlich gelungen. Grünen-Chef Werner Kogler übte sich in Optimismus und erklärte die Verluste mit den schwierigen Zeiten.

"In den vergangenen Wochen und Monaten haben Umfragen der Volkspartei einen Totalabsturz prognostiziert - diesen haben Toni Mattle und die Tiroler Volkspartei verhindert und nun stattdessen ein weit über den Prognosen liegendes Ergebnis eingefahren. Die Tirolerinnen und Tiroler haben mit ihrem Stimmverhalten deutlich zum Ausdruck gebracht, dass ihr Landeshauptmann Toni Mattle heißen soll", so Stocker.

"Wir leben in schwierigen Zeiten, und ganz Europa in einer Zeitenwende. Viele Menschen haben aufgrund der Teuerung, dem Krieg in der Ukraine und den damit verbundenen möglichen Energieengpässen große Sorgen", so Kogler. "Als Juniorpartner im Land bei einer überraschend losgetretenen Landtagswahl war das sicherlich kein leichter Wahlkampf - die Tiroler Grünen haben Durchhaltevermögen bewiesen. Jetzt heißt es weiterarbeiten an den brennenden Themen Energiewende, saubere Politik und saubere Umwelt", ergänzte Bundesgeschäftsführerin Angela Stoytchev.

Die Klubobfrau der Grünen, Sigrid Maurer, sprach angesichts des grünen Wahlergebnisses ebenfalls von einer "sehr herausfordernden Situation" im Vorfeld. Spitzenkandidat Gebi Mair habe mit der überraschenden Ankündigung von Landeshauptmann Günther Platter, nicht mehr als Landeshauptmann antreten zu wollen, und den Neuwahlen zu kämpfen gehabt. Dazu seien etwa Themen wie Teuerung, Energiekrise und Krieg gekommen, so Maurer. Angesichts dieser Umstände habe Mair "einen sehr guten Wahlkampf gemacht und ein respektables Ergebnis erzielt", so die Klubobfrau. Dennoch schmerzten die Verluste, sagte sie.

SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch führte die Verluste von ÖVP und Grünen auf "Arroganz und Hochmut" zurück. Mit dem heutigen Wahlergebnis zeige sich, dass in Tirol kein Stein auf dem anderen bleiben werde. "Schwarz-Grün ist abgewählt", so Deutsch in einer ORF-Diskussionsrunde. Während Schwarz-Grün ein Totalversagen eingefahren habe, sei das rote Ergebnis ein "schöner Erfolg im Wissen, dass Tirol für die SPÖ ein schwieriges Terrain" sei.

FPÖ-Chef Herbert Kickl sah das "sensationelle Plus" als "eindeutigen Auftrag". "Mit diesem großartigen Erfolg ist die freiheitliche Trendwende eingeleitet und diese wird sich in den kommenden Wahlen mit Sicherheit fortsetzen." FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz zeigte sich "sehr zufrieden" mit dem freiheitlichen Ergebnis, wie er gegenüber der APA im Innsbrucker Landhaus erklärte. Vor allem der zweite Platz erfreute ihn: "Das haben wir in Tirol bisher noch nie geschafft." Dieser Erfolg sei das Ergebnis der hervorragenden Arbeit von Spitzenkandidat Markus Abwerzger und seinem Team. Trotz ÖVP-Absage sah Schnedlitz indes die Chance für eine freiheitliche Regierungsbeteiligung noch einen "Spalt offen".

NEOS-Parteichefin Beate Meinl-Reisinger, die Sonntagabend ebenfalls im Innsbrucker Landhaus anwesend war, hat sich gegenüber der APA weiter offen für eine Dreierkoalition in Tirol gezeigt. "Die Bereitschaft wäre da", meinte sie. Doch sie fügte hinzu: "Der Ball liegt bei der ÖVP." Spitzenkandidat Dominik Oberhofer werde auch mit ÖVP-Chef Anton Mattle Gespräche führen, war Meinl-Reisinger überzeugt. Das Tiroler Ergebnis bezeichnete sie indes als "klares Plus".

Auch wenn die NEOS nur leicht zulegen konnten: "Ein Plus ist ein Plus und wir freuen uns", sagte sie. Für die NEOS-Bundespartei sei es ebenfalls ein gutes Zeichen, denn "Zugewinne sind immer gut". Allerdings sei sie "gespannt, was es auf Bundesebene für die Regierungsparteien bedeutet. Das war kein Vertrauensbeweis. Gestärkt gehen ÖVP und Grüne da heute nicht heraus", hielt die pinke Parteichefin fest.

ribbon Zusammenfassung
  • VP-Generalsekretär Christian Stocker hat die Verluste der ÖVP in Tirol kleingeredet und auf den ersten Platz verwiesen.
  • Spitzenkandidat Anton Mattle habe sich zum Ziel gesetzt, die 30 Prozent zu überspringen und das sei deutlich gelungen.
  • Vor allem der zweite Platz erfreute ihn: "Das haben wir in Tirol bisher noch nie geschafft."
  • Dieser Erfolg sei das Ergebnis der hervorragenden Arbeit von Spitzenkandidat Markus Abwerzger und seinem Team.