Bodenoffensive in Stadt Gaza könnte Monate dauern
"Unter den Straßen verläuft ein ausgedehntes Tunnelnetz, das Kommandozentralen, Raketenwerfer und Waffenlager miteinander verbindet", sagte der Armeesprecher weiter. "Alles absichtlich unter Zivilisten und ziviler Infrastruktur versteckt." Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Defrin forderte erneut die Zivilbevölkerung zur Flucht auf, betonte aber zugleich, dass auch im Norden des Gazastreifens humanitäre Hilfe geleistet werde. In der Stadt Gaza dürften sich noch Hunderttausende Menschen aufhalten. Internationale Hilfsorganisationen haben angesichts der Pläne für die umstrittene Bodenoffensive immer wieder vor einer Verschärfung der schlimmen humanitären Lage im Gazastreifen gewarnt.
Die israelische Armee hatte die Bodenoffensive in der Nacht begonnen. Kritik daran kam unter anderem aus Deutschland und Großbritannien. Israels Regierung betont stets, sie bekämpfe ausschließlich die Hamas, während Zivilisten von der Terrororganisation als "menschliche Schutzschilde" missbraucht würden.
Zusammenfassung
- Israels Armee rechnet damit, dass die Kontrolle über die wichtigsten Gebiete von Gaza-Stadt und die Zerstörung der Terrorinfrastruktur mehrere Monate in Anspruch nehmen wird.
- Unter der Stadt verläuft laut Armeesprecher ein weit verzweigtes Tunnelnetz, das Kommandozentralen, Raketenwerfer und Waffenlager miteinander verbindet und absichtlich unter zivilen Einrichtungen versteckt ist.
- Trotz erneuter Aufforderung zur Flucht halten sich noch Hunderttausende Menschen in Gaza-Stadt auf, während internationale Hilfsorganisationen vor einer Verschärfung der humanitären Lage warnen.