AlkotestAPA/GEORG HOCHMUTH

Betrunken am Steuer

FPÖ-Politiker mit nächster Alkofahrt - er ist nicht der einzige

16. Juni 2025 · Lesedauer 4 min

Michael Sommer, ein niederösterreichischer FPÖ-Landtagsabgeordneter, legt sein Mandat zurück. Er ist bereits zweimal alkoholisiert am Steuer gesessen. Von Brunner bis Gorbach - allein ist er mit seiner Tat nicht.

Der niederösterreichische FPÖ-Landtagsabgeordnete Michael Sommer hat infolge seiner bereits zweiten Alkofahrt sein Mandat zurückgelegt. 

Laut Parteiangaben vom Sonntag verursachte der 29-Jährige am Samstagabend im betrunkenen Zustand mit einem Pkw einen Sachschaden im Bezirk Korneuburg. Verletzt wurde niemand. 

Doch bereits im Juni des Vorjahres verursachte Sommer einen Crash mit Sachschaden in Wien. Der Führerschein wurde ihm vorübergehend abgenommen. Er war auch damals alkoholisiert unterwegs. 

"Ich habe einen schweren Fehler gemacht und ziehe daraus die logische Konsequenz: Keine Ausreden, Strafe muss sein, ich lege mein Landtagsmandat nieder", sagte Sommer dann in einer Aussendung. "Es ist positiv zu bewerten, dass Michael Sommer hier Einsicht zeigt und Verantwortung übernimmt", sagte FPÖ-Landesparteichef Udo Landbauer zum Abgang des Mandatars.

Sommer ist nicht der einzige 

Doch Sommer ist nicht der einzige Politiker, der in der Vergangenheit durch Trunkenheit am Steuer seinen Posten lassen musste. 

Denn im April dieses Jahres wurde ein Kärntner Parteikollege ebenso angezeigt. Am Karfreitag hatte der Villacher FPÖ-Stadtrat und Landtagsabgeordnete Erwin Baumann zu tief ins Glas geschaut und dann zum Steuer gegriffen. Ein Alkotest ergab rund 1,2 Promille. 

Er musste den Führerschein abgeben. Politische Folgen hatte die Tat keine. 

Im Juni des Vorjahres musste auch der Kärntner Landtagsabgeordnete und Bürgermeister der Gemeinde St. Urban, Dietmar Rauter (FPÖ), seinen Schein abgeben. Bei einer Heimfahrt aus Feldkirchen wurde die Polizei auf ihn aufmerksam. Er wurde zu einem Alkotest aufgefordert, der anschlug. 

Gegen den ehemaligen FPÖ-Landtagsabgeordneten Herbert Kober lief gar ein Strafverfahren vor, da er alkoholisiert einen Sachschadenunfall verursachte und Fahrerflucht beging. 

2021 stieg auch der FPÖ-Landtagsabgeordnete und Sicherheitssprecher Erich Königsberger betrunken in sein Fahrzeug. Er soll beim Kreisverkehr falsch abgebogen sein und geriet auf den Radweg auf der Donaubrücke gegen die Fahrtrichtung. 

Nicht zu vergessen: Der Ex-Vizekanzler und ehemalige FPÖ-Verkehrsminister Hubert Gorbach wurde im Mai 2011 mit 1,9 Promille am Steuer von der Polizei gestoppt. Es folgten Führerscheinentzug, Nachschulung und Geldstrafe. 

Auch ÖVP-Politiker betrunken am Steuer 

Aber nicht nur blaue Politiker wurden in der Vergangenheit betrunken am Steuer erwischt. 2018 musste der oberösterreichische-Jungfunktionär Gerhard Weilbuchner (ÖVP) seinen Führerschein abgegeben. Er war innerhalb von drei Jahren zweimal alkoholisiert mit dem Auto gefahren. 2019 trat er zurück. 

2014 war der Salzburger ÖVP-Klubobmann Wolfgang Mayer betrunken mit seinem PKW unterwegs. Er bekam eine Anzeige und war seinen Führerschein los. 

Der Vorarlberger ÖVP-Klubobmann, Roland Frühstück, musste 2012  seinen Führerschein abgeben. 

Auch der ehemalige ÖVP-Finanzminister und nunmehrige EU-Kommissar Magnus Brunner war seinen Schein für vier Wochen los. Er war zu schnell mit dem Auto unterwegs. Es gab aber keinen Verdacht auf Alkohol.

Bei einem E-Scooter-Unfall im Jänner 2023 nach einer feierlichen Eröffnung des Parlaments wurde kein Alkoholtest gemacht. Er sei zwar alkoholisiert gewesen, aber es habe kein Zusammenhang mit dem Unfall bestanden, betonte er in einem Interview.

SPÖ-Politiker flüchtete nach Alkofahrt in Wald 

Im April 2023 krachte ein SPÖ-Politiker aus dem Kärntner Bezirk Völkermarkt mit "starker Alkoholisierung", wie die Polizei berichtete, in ein Verkehrszeichen. Er setzte seine Fahrt aber fort, stellte seinen Wagen bei einer Deponie ab und flüchtete in einen Wald

20 Minuten später wurde er von der Polizei gefunden. 

2022 verunfallte der Ternitzer SPÖ-Landtagsabgeordnete Christian Samwald im alkoholisierten Zustand mit seiner Vespa. 

Video: Trauriger Rekord bei Alko-Unfällen

Zusammenfassung
  • Michael Sommer, ein niederösterreichischer FPÖ-Landtagsabgeordneter, legt sein Mandat zurück.
  • "Ich habe einen schweren Fehler gemacht und ziehe daraus die logische Konsequenz: Keine Ausreden, Strafe muss sein, ich lege mein Landtagsmandat nieder", sagte Sommer dann in einer Aussendung.
  • Von Brunner bis Gorbach - allein ist er mit seiner Tat nicht.