(Dunkel-)rotes Duell um Salzburg: Was Dankl von Auinger trennt

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Am Sonntag kommt es in Salzburg zwischen den Bürgermeister-Kandidaten Bernhard Auinger (SPÖ) und Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) zur Stichwahl. Von einer Schlammschlacht sehen die beiden im Wahlkampf ab. Inhaltlich sind sie auf einer ähnlichen Linie. Nur das Selbstbild ist ein anderes: Auinger sieht sich als "Bürgermeister für alle", Dankl will aber den "Blick von unten bringen". PULS 24 bat die beiden zum Duell.

821 Stimmen trennten Bernhard Auinger (SPÖ) und Kay-Michael Dankl (KPÖ plus) nach dem ersten Urnengang. Bei der Stichwahl am Sonntag kommt es damit zum rot-dunkelroten Duell.

Ähnlich des geringen Farbunterschieds, trennt die beiden auch inhaltlich wenig.

"Bürgermeister für alle" vs. "Bürgermeister von unten" 

Auinger, der bereits zum dritten Mal als SPÖ-Kandidat in eine Stichwahl geht, warb schon vorab für seine Erfahrungen in der Stadtregierung. Auch im PULS 24 Interview erklärt er erneut: "Ich habe in den letzten sechseinhalb Jahren bewiesen, dass ich über Parteigrenzen hinweg sachpolitisch sehr gut zusammenarbeiten kann". Er wolle ein "Bürgermeister für alle" sein. 

Dankl hingegen möchte den "Blick von unten" bringen. Die KPÖ plus werde nicht die Stimme für Konzerne sein, sondern für jene, die es schwer haben mit steigenden Wohn- und Lebenserhaltungskosten. 

Einigkeit bei Wohnen und Jugendkriminalität 

Leistbares Wohnen war Dankls Schlüsselthema im Wahlkampf. Er kritisiert dabei vor allem die derzeitige Stadtregierung, in der Auinger das Amt des Vize-Bürgermeisters innehat. Der räumt ein, dass beim Thema Wohnen nicht "alles so gut gelaufen ist". Für eine Wohnbauoffensive hätten die Mehrheiten gefehlt. 

Das wolle er aber ändern, spricht von einer Trendwende und dem Vorbild Wien: Es soll mehr geförderte Wohnungen geben. In Salzburg werden zwei Drittel der Wohnungen privat vermietet. 

Damit ist er auf einer Linie mit Dankl. Der bekrittelt aber, dass fast nur Konzerne die Mieteinnahmen einheimsen. Er ortet eine "große Umverteilung". 

Auinger will große Konzerne hingegen nicht angreifen. "Ein Auseinanderspielen zwischen Reich und Arm gibt es bei uns nicht", hält er fest. Große Konzerne würden in Salzburg auch für gutbezahlte Arbeitsplätze sorgen. 

Auf einer Linie ist man beim Thema Jugendkriminalität. Beide sprechen sich nicht für eine Senkung der Strafmündigkeit, jedoch für präventive Maßnahmen aus. 

Dankl warnt vor Rechts 

Dass viele aufgrund des kommunistischen Hintergrunds der KPÖ bedenken haben und daher von einer Stimme für Dankl absehen, kann er nachvollziehen. Jedoch glaubt er, dass viele Wähler:innen von den etablierten Parteien enttäuscht seien. 

Wie etwa von der ÖVP. Immer wieder sprach er im Wahlkampf von einer "Gefahr von Rechts". Man müsse die Probleme der Bevölkerung hören. Damit verbunden sei auch die Sorge, welche "Bevölkerungsgruppen unter die Räder kommen", wenn eine Partei an der Macht sei, die sich an Orbán orientiere, so Dankl bei PULS 24.

Auinger rät Babler zu sachlichem Wahlkampf 

Angesprochen auf den Wahlkampf der SPÖ im Bund, möchte Auinger keine Kritik am Bundesvorsitzenden Andreas Babler äußern. Er gibt ihm aber einen Tipp mit auf den Weg: "Ein sachlicher und fairer Wahlkampf führt sicher dazu, dass mehr Menschen wählen gehen". 

In Salzburg hätte das Früchte getragen. Beim ersten Urnengang am 10. März verzeichnete man einen Zuwachs bei der Wahlbeteiligung. Für Sonntag wurden bereits 15.203 Wahlkarten beantragt - so viele wie noch nie zuvor. 

Video: Wer wird Bürgermeister von Salzburg?

ribbon Zusammenfassung
  • Am Sonntag kommt es in Salzburg zwischen den Bürgermeister-Kandidaten Bernhard Auinger (SPÖ) und Kai-Michael Dankl (KPÖ plus) zur Stichwahl.
  • Von einer Schlammschlacht sehen die beiden im Wahlkampf ab. Inhaltlich sind sie auf einer ähnlichen Linie.
  • Nur das Selbstbild ist ein anderes: Auinger sieht sich als "Bürgermeister für alle", Dankl will aber den "Blick von unten bringen".
  • PULS 24 bat die beiden zum Duell.