Bayern fordert Vorbereitung von Gesundheitssystem auf Krieg
Gerlach verwies auf eine von der Deutschen Krankenhausgesellschaft vor wenigen Tagen vorgelegte Untersuchung zur sogenannten Krisenresilienz von Krankenhäusern. Demnach müssten Milliardensummen investiert werden, um die Kliniklandschaft angesichts der veränderten Sicherheitslage in Europa auf den Ernstfall vorzubereiten. Allein für Schutzvorkehrungen gegen Sabotage und Cyberangriffen werden 2,7 Milliarden Euro gebraucht.
Zur adäquaten Vorbereitung auf einen Bündnis- und Verteidigungsfall - also einen Angriff auf einen NATO-Mitgliedsstaat oder gar kriegerische Auseinandersetzungen in Deutschland - wären der Analyse zufolge fünf bis 15 Milliarden Euro nötig. Der Studie zufolge geht es unter anderem um Kapazitäten zur Versorgung verwundeter Soldaten, geschützte unterirdische Ausweichbauten, den Aufbau von Materiallagern sowie den Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Bedrohungen.
"Eine sichere und stabile Gesundheitsversorgung ist das Rückgrat für eine erfolgreiche Gesamtverteidigung", sagte Gerlach der Zeitung. Dies dürfe in den aktuellen Debatten um Sicherheit und Wehrpflicht nicht vergessen werden. "Wir brauchen bundesweit einheitliche Maßnahmen."
Zusammenfassung
- Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach fordert einen bundesweiten Gesundheitssicherheits-Gipfel, um das deutsche Gesundheitssystem besser auf Krisen- und Kriegsfälle vorzubereiten.
- Zu den vorgeschlagenen Maßnahmen zählen Kapazitäten zur Versorgung verwundeter Soldaten, unterirdische Ausweichbauten, Materiallager und Schutz vor atomaren, biologischen und chemischen Bedrohungen.
