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Babler überzeugt von rot-grün-pinker Koalition

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Andreas Babler, Bürgermeister von Traiskirchen, will SPÖ-Vorsitzender werden. Als Parteichef würde für ihn nur eine Ampel- oder Zweierkoalition infrage kommen.

Die aktuelle Parteivorsitzende, Pamela Rendi-Wagner, und der burgenländische Landeshauptmann, Hans Peter Doskozil, vertreten oftmals unterschiedliche Positionen. In einem Punkt sind sie sich aber einig, wenn auch in unterschiedlichen Nuancen: Keine Koalition mit der FPÖ.

Der Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler geht im Interview mit dem Nachrichtenmagazin "profil" einen Schritt weiter und schließt sogar eine Zusammenarbeit mit der ÖVP aus: "So, wie sie sich entwickelt hat, von der Zerschlagung der Krankenkassen über die bekannten Chats bis hin zu ihrem Grundprinzip, Gruppen von Menschen abwechselnd das Gefühl zu geben, dass sie weniger wert sind, dann lehne ich das ab". Er könne sich nicht vorstellen, dass es mit der FPÖ oder ÖVP Fortschritt oder gar Verbesserung geben könnte. Für Babler komme nur eine Ampel- (SPÖ-Grüne-NEOS) oder Zweierkoalition infrage.

Babler überzeugt von seiner Kanzler-Fähigkeit

Die Frage, ob er der beste Kanzler wäre, beantwortet er mit einem entschlossenen "Ja". Dafür müsse man sich nur seinen Lebenslauf anschauen: "Ich habe jahrelang in internationalen sozialdemokratischen Verbänden gearbeitet, bin in Österreich viel präsenter als andere und seit 35 Jahren SPÖ-Mitglied". Seine Konkurrenten Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil seien vor einigen Jahren quer in die Politik eingestiegen. Sein Amt als Bürgermeister würde er zurücklegen, sollte es in Richtung Kanzlerkandidatur gehen.

SPÖ kein "Kasperltheater"

Die SPÖ selbst würde Babler nicht als "Kasperltheater" bezeichnen, dafür aber, was in "den Hinterzimmern aufgeführt" werde. Einen Prozess für die Mitgliederbefragung zu finden, wäre nicht schwer gewesen. Man hätte nur in Nachbarländer blicken müssen, wo es bereits fertige Modelle gebe. Wer es letztendlich "vergurkt" hat, wisse er nicht.

Die Vernachlässigung der Partei und diese nur als Wahlverein zu sehen, sei der größte Fehler der SPÖ in den letzten Jahre gewesen, so der Traiskirchner Bürgermeister. Babler plädiert für eine positive Streitkultur. Harte inhaltliche Auseinandersetzungen führen und am Ende eine gemeinsame Position vertreten – diese Fähigkeit "vermisse er manchmal in der Führungsebene".

Zu links fürs Kanzleramt?

Ob er für das Kanzleramt zu links ist? Das denkt Babler nicht: "Links ist doch kein Schimpfwort! Links heißt einzugreifen, wo es Menschen schlecht geht. […] Wenn das links ist, dann kann ich mit der Zuschreibung gut leben", zeigt sich der Sozialdemokrat überzeugt. Sein Team sei breit aufgestellt und nicht, wie vermutet, ein kleiner Linkszirkel. "Mir ist wichtig, mit beiden Parteiflügeln Kontakt zu halten".

Für "Meschugge" hält Babler außerdem, dass Arbeitsmigranten kein Wahlrecht besitzen. Für ihn handle es sich um eine "Frage des Respekts". Auch für das Erlangen der Staatsbürgerschaft brauche es niedrigere Hürden.

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  • Andreas Babler, Bürgermeister von Traiskirchen, will SPÖ-Vorsitzender werden.
  • Als Parteichef würde für ihn nur eine Ampel- oder Zweierkoalition infrage kommen.

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