APA/ROLAND SCHLAGER

Auszählung beendet - Ludwig peilt Koalition bis Mitte November an

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Bis Mitte November soll Wien eine neue Landesregierung haben - zumindest wenn es nach dem Willen von Michael Ludwig geht. Welche der drei Koalitionsoptionen er bevorzugt, wollte er nicht sagen.

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) peilt eine Koalition bis Mitte November an. Das sagte der SPÖ-Chef und Wahlsieger am Mittwoch in einer Pressekonferenz. Allerspätestens bis Ende November soll der Regierungspakt jedenfalls stehen. Präferenzen, ob das am ehesten mit ÖVP, NEOS oder dem bisherigen Partner, den Grünen, geschehen soll, ließ er sich auch diesmal nicht entlocken.

Ludwigs Zeitplan sieht jedenfalls vor, dass er mit allen drei in Frage kommenden Parteien ab Anfang nächster Woche Sondierungsgespräche führen werde, sagte der Stadtchef. Danach sollen "sehr bald vertiefende Koalitionsverhandlungen" mit jener Partei geführt werden, mit der es die meisten inhaltlichen Schnittmengen gibt.

Häupl sieht Koalition mit NEOS skeptisch

Sein Vorgänger hingegen gab eine Einschätzung ab. Am Mittwoch äußerte sich der Wiener Alt-Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in Interviews mit dem "ORF"-Radio und der "Kronen Zeitung" skeptisch gegenüber einer rot-pinken Koalition. Das würde bei manchen Themen heftige Diskussionen nach sich ziehen. Im "Ö1-Morgenjournal" betonte er, dass für ihn das Kapitel Grüne "überhaupt nicht" erledigt sei.

Endergebnis der Wien-Wahl

Nach Auszählung der Briefwahlstimmen liegt das vorläufige Endergebnis der Wien-Wahl seit Dienstagabend vor. Demnach kommt die SPÖ auf 41,62 Prozent, die FPÖ auf 7,11, die Grünen auf 14,80, die ÖVP auf 20,43, NEOS auf 7,47, Strache auf 3,27, Links auf 2,06, Bier auf 1,8 und SÖZ auf 1,2.

Amtlich werden die Ergebnisse mit der Sitzung der Stadtwahlbehörde am 20. Oktober - und mit der Kundmachung des Gesamtergebnisses beginnt dann die zweiwöchige Frist für die Anfechtung beim Verfassungsgerichtshof zu laufen. Die "vorläufigen Endergebnisse" für die Gemeinderatswahl waren ident mit den bereits veröffentlichten Gesamtergebnissen.

Endergebnis

Ludwig ist Vorzugsstimmenkaiser

Neben dem offiziellen Endergebnis der Wien-Wahl 2020 steht auch fest welcher Spitzenkandidat die meisten Vorzugsstimmen erhielt.

Mit Abstand am meisten Zuspruch erhielt der amtierende Bürgermeister und SPÖ-Spitzenkandidat Michael Ludwig. Er kommt bei der Gemeinderatswahl ("Stadtwahlvorschlag") auf 15.049 Nennungen.

Gleich wie beim Wahl-Endergebnis landete die ÖVP auch in Sachen Vorzugsstimmen auf dem zweiten Platz. Der Chef der Wiener Türkisen, Finanzminister Gernot Blümel, wurde 11.336 mal genannt. Die grüne Frontfrau Birgit Hebein erhielt 7.076 Unterstützungsbekundungen, NEOS-Chef Christoph Wiederkehr kam auf 3.110.

Im Vergleich zwischen FPÖ-Chef Dominik Nepp und seinem Vorgänger Heinz-Christian Strache machte Nepp das Rennen. Nepp kam laut der Stadt-Wien-Webseite wien.gv.at auf 3.790 Vorzugsstimmen, Strache folgt mit 2.687 Nennungen.

FPÖ: Kommt ein neuer Parteichef?

ribbon Zusammenfassung
  • Bis Mitte November soll Wien eine neue Landesregierung haben - zumindest wenn es nach dem Willen von Michael Ludwig geht.
  • Ludwigs Zeitplan sieht vor, dass er mit allen drei in Frage kommenden Parteien ab Anfang nächster Woche Sondierungsgespräche führen werde, sagte der Stadtchef.
  • Danach sollen "sehr bald vertiefende Koalitionsverhandlungen" mit jener Partei geführt werden, mit der es die meisten inhaltlichen Schnittmengen gibt.
  • Am Mittwoch äußerte sich der Wiener Alt-Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in Interviews mit dem "ORF"-Radio und der "Kronen Zeitung" skeptisch gegenüber einer rot-pinken Koalition.

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