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Atom-Gespräche mit Iran laut Trump auf gutem Weg

Heute, 09:09 · Lesedauer 3 min

US-Präsident Donald Trump hat sich optimistisch zu den laufenden Atom-Gesprächen mit dem Iran geäußert. "Ich denke, wir sind nahe dran, einen Deal zu machen", sagte Trump am Donnerstag bei einem Besuch in Katar. Kurz zuvor hatte Ali Shamkhani, Berater des iranischen Oberhaupts, Ayatollah Ali Khamenei, erklärt, sein Land sei bereit, einem Abkommen mit den USA im Gegenzug für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen zuzustimmen.

"Wir verhandeln sehr ernsthaft mit dem Iran über einen langfristigen Frieden, und wenn wir das schaffen, wäre das fantastisch", so Trump. Der Iran habe bestimmte Bedingungen akzeptiert, "dass er keinen - ich nenne es freundlich - nuklearen Staub herstellen wird", erklärte der 78-Jährige, ohne Details zu nennen. Es blieb offen, worauf er sich genau bezog. Gleichzeitig drohte Trump erneut mit großer militärischer Härte gegen das Land, falls sich beide Seiten nicht auf die "nette" Weise einigen würden.

Shamkhani hatte im Interview mit dem US-Fernsehsender NBC News, das am Mittwoch veröffentlicht wurde, betont, der Iran werde sich verpflichten, niemals Atomwaffen herzustellen, seine Bestände an hochangereichertem Uran zu vernichten, Uran nur noch in geringeren Mengen für zivile Zwecke anzureichern und internationale Inspektoren zur Überwachung des Prozesses zuzulassen.

Derzeit verhandeln Washington und Teheran unter Vermittlung des Golfstaats Oman über das iranische Atomprogramm. Die USA streben mit einem Abkommen eine Begrenzung des iranischen Atomprogramms an, um das Land am Bau von Atomwaffen zu hindern. Im Gegenzug hofft Teheran auf eine Lockerung der Sanktionen und einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Drohung mit beispielloser Gewalt

Trump betonte einmal mehr, er wolle, dass der Iran Erfolg habe und sich zu einem großartigen Land entwickle. "Aber sie dürfen keine Atomwaffen haben." Das sei auf zwei Wegen zu erreichen: auf die "nette" Art oder auf "gewalttätige" Weise - "eine Gewalt, wie sie die Menschen noch nie gesehen haben". Viele Menschen versuchten, ihn zu Härte gegenüber dem Iran zu drängen. Er wolle das aber nicht.

Mit Blick auf seinen Gastgeber in Doha, Katars Emir Tamim bin Hamad Al Thani, sagte Trump: "Der Iran sollte dem Emir ein großes Dankeschön sagen." Denn dieser setze sich sehr dafür ein, dass die USA sich nicht für den Weg der Härte entschieden.

Europäische Staaten verhandeln am Freitag mit dem Iran

Deutschland, Frankreich und Großbritannien wollen ihre Atomgespräche mit dem Iran am Freitag in Istanbul fortsetzen. Das Treffen soll auf Ebene der Politischen Direktoren stattfinden.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien gehörten zu den Unterzeichnerstaaten des Atomabkommens mit dem Iran aus dem Jahr 2015, das in Wien ausverhandelt wurde und in dem bereits einmal die Einschränkung des iranischen Nuklearprogrammes vereinbart wurde. Trump stieg - damals in seiner ersten Amtszeit - jedoch 2018 einseitig aus dem Pakt aus und verhängte neue, harte Sanktionen. Daraufhin hielt sich auch Teheran nicht mehr an die Auflagen des Abkommens. Der Iran beteuert, sein Atomprogramm diene nur zivilen Zwecken, nicht der Entwicklung von Atomwaffen.

Zusammenfassung
  • US-Präsident Donald Trump sieht die Atom-Gespräche mit dem Iran auf gutem Weg und sagte am Donnerstag in Katar: "Ich denke, wir sind nahe dran, einen Deal zu machen."
  • Der Iran signalisiert laut Berater Ali Shamkhani Bereitschaft zu einem Abkommen, das die Vernichtung hochangereicherten Urans, die Begrenzung der Urananreicherung und internationale Inspektionen vorsieht, wenn die Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden.
  • Deutschland, Frankreich und Großbritannien setzen ihre Gespräche mit dem Iran am Freitag in Istanbul fort, nachdem das Atomabkommen von 2015 durch den US-Ausstieg 2018 ins Wanken geraten war.