Apotheker vs. Ärzte: "Gesundheitspolitik ist kein Basar"
Die Ärztekammer habe ihre Forderung nach diesem sogenannten ärztlichen Dispensierrecht mit dem Argument begründet, die Arzneimittelversorgung in Österreich sei gefährdet. "Das ist nicht der Fall. Faktum ist: Es gibt im Land kein Problem mit der Versorgung von Arzneimitteln - sofern die Hersteller ihren Lieferverpflichtungen nachkommen. Es gibt dagegen aber sehr wohl in Österreich ein erhebliches Problem bei der Durchimpfungsrate", betont Kobinger. Zusatz: "Arzneimittel gehören ausschließlich in die Apotheke, alles andere verbessert nicht die Versorgung, sondern gefährdet die Gesundheit." Aus demselben Grund sei auch die Forderung einzelner, die Abgabe rezeptpflichtiger Arzneimittel bei Nahversorgern einzuführen, strikt abzulehnen.
Zusammenfassung
- Im Streit zwischen Apotheker- und Ärztekammer lehnen die Apotheker die Forderung nach mehr Hausapotheken ab und bezeichnen die Gesundheitspolitik als 'kein Basar'.
- Apotheker-Vizepräsident Gerhard Kobinger betont, dass die Arzneimittelversorgung in Österreich gesichert sei und sieht das eigentliche Problem in der niedrigen Durchimpfungsrate.
- Die Apothekerkammer spricht sich strikt gegen die Abgabe rezeptpflichtiger Arzneimittel bei Nahversorgern und gegen einen Tauschhandel mit dem Impfen in Apotheken aus.