Haftbefehle nach Moskau-AnschlagAPA/AFP/Olga MALTSEVA

Anschlag bei Moskau: Erste Haftbefehle gegen Verdächtige

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Nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau am vergangenen Freitag hatte ein Moskauer Gericht am Sonntagabend erste Haftbefehle ausgesprochen. Drei Verdächtige bekannten sich schuldig.

Ein Gericht in Moskau hat am Sonntagabend die ersten Haftbefehle gegen mutmaßliche Akteure des blutigen Terroranschlags auf eine Konzerthalle nordwestlich der russischen Hauptstadt erlassen. Vier Tadschiken, die in Russland gelebt haben, wurden der Beteiligung an einem terroristischen Angriff beschuldigt.

Die Verdächtigen sollen auf Anordnung des Gerichts für zwei Monate in Untersuchungshaft genommen werden. Drei Verdächtige bekannten sich schuldig.

Russische Medien veröffentlichten Bilder aus dem Gerichtssaal, die die Verdächtigen zeigen sollen. Demnach wurde einer der Verdächtigen in einem Rollstuhl in das Gericht gebracht. Ihm schien ein Auge zu fehlen. Ein anderer Verdächtiger trug einen Verband über dem rechten Ohr, ein weiterer wies ein blaues Auge auf und hatte ein zerrissenes Plastiksackerl um den Hals. Das Gesicht eines vierten Verdächtigen schien geschwollen zu sein und er konnte kaum die Augen offen halten.

Über 100 Tote, etwa 180 Verletzte 

In dem Veranstaltungszentrum Crocus City Hall bei Moskau mit Tausenden Plätzen hatten am Freitag mehrere Täter wahllos auf Besucher geschossen, ehe sie das Gebäude in Brand steckten. Dabei starben mindestens 137 Menschen, die Zahl der Verletzten stieg inzwischen nach neuesten Angaben der Gesundheitsbehörden auf 182. Insgesamt wurden nach der Tat elf Verdächtige festgenommen, berichtete die Staatsagentur Tass.

Die Terrormiliz Islamischer Staat reklamierte die Tat für sich, doch sieht der russische Präsident Wladimir Putin vielmehr eine "ukrainische Spur" hinter dem Anschlag - ohne Beweise dafür anzuführen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warf Putin vor, die Schuld auf die Ukraine abwälzen zu wollen. Es sei "absolut vorhersehbar" gewesen, dass Putin 24 Stunden lang geschwiegen habe, bevor er den Anschlag mit der Ukraine in Verbindung gebracht habe, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.

Video: Anschlag in Moskau

ribbon Zusammenfassung
  • Nach dem Terroranschlag auf eine Konzerthalle bei Moskau am vergangenen Freitag hatte ein Moskauer Gericht am Sonntagabend erste Haftbefehle ausgesprochen.
  • Drei Verdächtige bekannten sich schuldig.