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Nawalnys Witwe: "Putin hat meinen Mann getötet"

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"Putin hat nicht nur Alexej Nawalny getötet. Zusammen mit ihm wollte er auch unsere Hoffnung, unsere Freiheit, unsere Zukunft töten", so Julija Nawalnaja in einer Videobotschaft. Sie kündigte an, die Arbeit ihres verstorbenen Mannes weiterführen zu wollen und forderte das russische Volk auf, sich ihr anzuschließen.

"Wladimir Putin hat meinen Mann getötet", warf Julija Nawalnaja, die Witwe des verstorbenen Kreml-Kritikers Alexej Nawalny, dem russischen Präsidenten vor. Putin habe Nawalny nicht brechen können, deshalb habe er ihn getötet, so Nawalnaja.

Witwe: "Werde Arbeit meines Mannes fortsetzen"

"Putin hat nicht nur Alexej Nawalny getötet. Zusammen mit ihm wollte er auch unsere Hoffnung, unsere Freiheit, unsere Zukunft töten", so Nawalnaja in einer auf Social Media veröffentlichten Videobotschaft.

Die Witwe kündigte an, die Arbeit ihres verstorbenen Mannes weiterführen zu wollen. "Ich will in einem freien Russland leben, ich will ein freies Russland aufbauen". Sie wolle mit dem russischen Volk zusammenarbeiten, um gegen den Kreml zu kämpfen und ein neues Russland zu schaffen, so Nawalnaja.

"Ein freies, friedliches, glückliches Russland"

"Ich rufe Sie auf, mit mir zu stehen. Teilen wir nicht nur die Trauer und den unendlichen Schmerz. Ich bitte Sie, mit mir auch die Wut zu teilen. Die Wut, den Zorn, den Hass auf diejenigen, die es wagen, unsere  Zukunft zu zerstören".

"Es ist nicht beschämend, wenig zu tun. Es ist beschämend, nichts zu tun. Es ist beschämend, sich einschüchtern zu lassen." "Kämpfen Sie und lassen Sie sich nicht unterkriegen. Ich habe keine Angst, und sie müssen auch keine Angst haben", so Nawalnaja.

"Ein freies, friedliches, glückliches, schönes, zukünftiges Russland - das Russland, von dem mein Mann geträumt hat. Das brauchen wir", betont die Witwe.

"Wissen genau, warum Alexej getötet wurde"

In der Videobotschaft warf sie den russischen Behörden vor, den Leichnam ihres Mannes zurückzuhalten. Die Behörden warteten ab, bis keine Spuren des Nervengifts Nowitschok mehr nachzuweisen seien.

"Wir wissen genau, warum Putin Alexej vor drei Tagen getötet hat, und wir werden es Ihnen bald sagen", kündigte die Witwe an.

Mutter hat keinen Zugang zu Nawalnys Leiche

Unterdessen sollen Nawalnys Anwälte, sowie seine Mutter Ljudmila Nawalnaja weiterhin keinen Zugang zur Leiche des 47-Jährigen haben – sie seien am Montagmorgen nicht in die Leichenhalle in der nordrussischen Stadt Salechard gelassen worden sein.

"Auf die Frage, ob sich dort Alexejs Körper befindet, antworten die Mitarbeiter nicht", so Kira Jarmysch, die Sprecherin der Oppositionellen, auf Twitter.

Nach Angaben des Kremls dauere die Untersuchung der Todesumstände Nawalnys weiter an. Sie sei "im Gange, alle notwendigen Maßnahmen werden ergriffen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Montag vor Journalisten. "Für den Moment wurden die Ergebnisse noch nicht veröffentlicht und sind nicht bekannt", fügte er hinzu.

Angehörige und das Team Nawalnys fordern den russischen Machtapparat seit Tagen zur Herausgabe der Leiche auf.

Keine Äußerung von Putin

Nach offiziellen Angaben war der Gegner von Machthaber Wladimir Putin am Freitag im Straflager gestorben. Der nach vielen Tagen in immer wieder angeordneter Einzelhaft körperlich geschwächte Nawalny sei bei einem Hofgang in seinem sibirischen Straflager bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos.

Nawalnys Team macht Putin für den Tod Nawalnys verantwortlich und wirft den Behörden Verzögerungstaktik vor. Der russische Präsident, der in einem Monat wiedergewählt werden will, hat sich bisher nicht geäußert zum Tod seines schärfsten Gegners.

ribbon Zusammenfassung
  • "Putin hat nicht nur Alexej Nawalny getötet. Zusammen mit ihm wollte er auch unsere Hoffnung, unsere Freiheit, unsere Zukunft töten", so Julija Nawalnaja in einer Videobotschaft.
  • Die Witwe kündigte an, die Arbeit ihres verstorbenen Mannes weiterführen zu wollen und forderte das russische Volk auf, sich ihr anzuschließen.
  • In der Videobotschaft warf sie den russischen Behörden vor, den Leichnam ihres Mannes zurückzuhalten.
  • Die Behörden warteten ab, bis keine Spuren des Nervengifts Novitschok mehr nachzuweisen seien.
  • "Wir wissen genau, warum Putin Alexej vor drei Tagen getötet hat, und wir werden es Ihnen bald sagen", kündigte die Witwe an.