APA/HERBERT NEUBAUER

"Aktion Kinderrechte während Corona" rief zur Demo

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Rund 70 bis 100 Menschen haben sich am Freitagnachmittag im Sigmund-Freud-Park in Wien versammelt, um gegen die gegenwärtige Schulschließung zu protestieren. Organisiert wurde die Demonstration von der Psychologin Judith Raunig, die bereits im Frühjahr die Elterninitiative "Aktion Kinderrechte während Corona" gründete. Unterstützung erhielt sie von der "Initiative für evidenzbasierte Corona Informationen."

"Die Kinderrechte werden durch die Schulschließungen mit Füßen getreten", unterstrich Raunig am Rand der Demonstration gegenüber der APA. Zahlreiche Experten seien im Vorfeld gegen die Schulschließungen aufgetreten. Die Betreuungsmöglichkeit in den Schulen werde von vielen Familien nicht wahrgenommen, da das Recht darauf von Schule zu Schule unterschiedlich kommuniziert werde und vor allem auf Mütter ein großer Druck aufgebaut werde. Hier brauche es zumindest eine Einheitlichkeit, so Raunig, die aber grundsätzlich "gegen die Aufbewahrung" der Kinder eintritt.

"Kindheit darf nicht online stattfinden", hieß es von einer Rednerin. Reinhard Raunig-Peneder, Vater von drei Kindern, wies auf den heutigen Tag der Kinderrechte hin. "In der Krise werden Kinderrechte oft als erstes über Bord geworfen", kritisierte der Jurist. "Die Einschränkungen müssen verhältnismäßig sein", kritisierte er die nunmehrige Schulschließung. Es müsse zwischen Nutzen und Schaden von Maßnahmen abgewogen werden. Gerade in Hinblick auf die geplante Maskenpflicht ab der 5. Schulstufe nach Wiedereröffnung der Schulen sei hinterfragenswert.

"Es ist normal geworden, sich an alles zu halten und nichts zu hinterfragen", kritisierte eine Rednerin. Maria Rösslhumer vom Verein Autonome Frauenhäuser strich anschließend in ihrer Rede die erhöhte Gefährdung von Frauen und Kindern hervor, da ihnen während des Lockdowns die Vertrauenspersonen an den Schulen fehlen würden. So sei die Zahl der Anrufe bei der Helpline um 40 Prozent gestiegen, auch die Betretungsverbote seien um 22 Prozent gestiegen. Nach Auftritten einer Lehrerin, einer Autorin und einer Kinderärztin klang die Demonstration zu John Lennons "Imagine" nach 90 Minuten aus.

ribbon Zusammenfassung
  • Rund 70 bis 100 Menschen haben sich am Freitagnachmittag im Sigmund-Freud-Park in Wien versammelt, um gegen die gegenwärtige Schulschließung zu protestieren.
  • Organisiert wurde die Demonstration von der Psychologin Judith Raunig, die bereits im Frühjahr die Elterninitiative "Aktion Kinderrechte während Corona" gründete.
  • Unterstützung erhielt sie von der "Initiative für evidenzbasierte Corona Informationen."