Abspaltungsgegner Illa neuer katalanischer Regierungschef
Spanische Medien werteten die Wahl Illas als Neuanfang für die Region, die seit mehr als zehn Jahren vom Streit über Forderungen nach Unabhängigkeit erschüttert wird. Überschattet wurde die als historisch bezeichnete Wahl Illas jedoch von der Rückkehr des Separatistenführers Carles Puigdemont nach fast sieben Jahren Exil.
Der 61-Jährige, gegen den ein Haftbefehl vorliegt, tauchte am Morgen im Zentrum Barcelonas auf, hielt eine Rede vor Anhängern und verschwand dann wieder spurlos. Der Polizei, die ihn festnehmen wollte, entkam Puigdemont offensichtlich auch mithilfe von zwei Polizisten, von denen einer sein Auto zur Verfügung stellte, wie mehrere Medien unter Berufung auf Polizeikreise berichteten. Was Puigdemont nun aus dem Untergrund plant, war zunächst unbekannt. Ein Vertrauter ließ in der nacht über soziale netzwerke wissen, Puigdemont sei wohlauf und "vor allem in Freiheit". Nähere Angaben gab es keine.
Zusammenfassung
- Das katalanische Parlament hat den 58-jährigen Sozialisten Salvador Illa zum neuen Ministerpräsidenten gewählt. 68 Abgeordnete, darunter 20 Mitglieder der ERC und 6 der Comuns, stimmten für ihn, während 66 Abgeordnete dagegen votierten.
- Die Wahl Illas wird als Neuanfang für Katalonien gewertet, das seit über zehn Jahren von Unabhängigkeitsforderungen erschüttert wird. Dennoch wurde die Wahl von der Rückkehr des Separatistenführers Carles Puigdemont überschattet.
- Puigdemont, gegen den ein Haftbefehl vorliegt, tauchte in Barcelona auf und entkam der Polizei mithilfe von zwei Polizisten. Ein Vertrauter bestätigte, dass Puigdemont wohlauf und in Freiheit ist.