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32-Stunden-Woche für Doskozil "utopisch, wie im Schlaraffenland"

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Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil will seine Politik aus dem Burgenland auch auf Bundesebene umsetzen. Der Mindestlohn ist ihm dabei wichtiger als eine Arbeitszeitverkürzung.

"Utopisch, wie im Schlaraffenland" ist für Doskozil die Vorstellung, dass es einen Mindestlohn und eine 32-Stunden-Woche geben könnte. Im "Ö1 Journal zu Gast" erklärte er, dass er auf Bundesebene seine Politik aus dem Burgenland fortsetzen wolle, wenn es etwa um Mietkauf und die Anstellung pflegender Angehöriger gehe. 

Mindestlohn hat Priorität

"Aber nicht nur das, auch den Mindestlohn", betonte der Landeshauptmann. Dieser sei für ihn wichtiger als die von seinem Konkurrenten Andreas Babler geforderte 32-Stunden-Woche. "Wir können schon über Arbeitszeitverkürzung reden, aber erst dann, wenn sich die Löhne so entwickelt haben, dass die Leute von diesen leben können", meinte Doskozil. Jemandem, der zu wenig verdiene, um davon zu leben, helfe eine Arbeitszeitverkürzung nicht. Und bei beidem würde die Wirtschaft nicht mitspielen.

Doskozil startet Wahlkampf

Auch beim Thema Asyl stichelte Doskozil gegen seinen Konkurrenten aus Traiskirchen: Dieser sei "dem linken Rand der Sozialdemokratie zuzuordnen". Anders als Babler würde Doskozil nicht sagen: "Kein Mensch ist illegal". Wenn jemand trotz rechtskräftiger Entscheidung das Land nicht verlasse, "dann ist das ein illegaler Aufenthalt", so Dokoszil. Er betonte aber, dass das auch Babler so sehen würde.  "Babler hatte gesagt, dass natürlich rechtskräftige Asylentscheidungen umzusetzen sind".

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Doskozil will Zuwanderung "vor Ort" rekrutieren

Doskozil will sich aber auf einer anderen Ebene für Zuwanderung nach Österreich einsetzen: Bei der Rekrutierung von Arbeitskräften im Ausland reiche die Rot-Weiß-Rot-Karte nicht aus. Man müsse "vor Ort" rekrutieren. Als Beispiel nennt er Pflegekräfte von den Philippinen. 

Wen Doskozil neben Max Lercher noch in seinem Team hat - und ob darunter auch Frauen seien - wollte er nicht bekanntgeben. Wünschen würde er sich jedenfalls Ex-Kanzler Christian Kern. 

Doskozil gegen Hearings

Die Abstimmung der SPÖ-Mitglieder zwischen Pamela Rendi-Wagner, Hans Peter Doskozil und Andreas Babler wird jedenfalls zwischen 25. April und 10. Mai über die Bühne gehen. Da er ein Abstimmungsverzeichnis (es wird aufgezeichnet, wen schon abgestimmt hat) durchgesetzt habe, gebe es von ihm "auch keine Kritik mehr" am Abstimmungsmodus, sagte Doskozil am Samstag. Er sei aber dafür, dass das Prozedere künftig in den Statuten festgehalten werde.

Gegen ein Hearing, bei dem die Kandidat:innen Fragen beantworten müssen, ist Doskozil nach wie vor. Rendi-Wagner hatte sich ein solches gewünscht. "Es ist ja keine normale Wahl, wir sollten da schon differenzieren", meinte Doskozil. Daher gebe es auch keine TV-Duelle. Die SPÖ sei aber noch zu retten, zeigt sich der Landeshauptmann überzeugt.

ribbon Zusammenfassung
  • Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil will seine Politik aus dem Burgenland auf Bundesebene fortsetzen.
  • Der Mindestlohn ist ihm dabei wichtiger als eine Arbeitszeitverkürzung.

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