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26 Forscher kamen aus USA an österreichische Unis

Heute, 03:02 · Lesedauer 2 min

Mit Stand Anfang Oktober sind bisher 26 Wissenschafterinnen und Wissenschafter aus den USA im Zuge von Anwerbungsprogrammen an eine österreichische Universität gewechselt. Zusätzlich gibt es 56 konkrete Bewerbungen und einen zusätzlichen Pool von Interessierten in unterschiedlichen Phasen - von ersten Kontakten bis hin zu laufenden Aufnahmeverfahren. Diese Bilanz zogen am Sonntag Wissenschaftsministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) und die Universitätenkonferenz (uniko).

Die Hochschulen haben befristet bis 30. September 2026 die Möglichkeit bekommen, verstärkt Professorinnen und Professoren aus den USA ohne langwierige Ausschreibung aufnehmen zu können. Außerdem hat die Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im Rahmen des Nachwuchsprogramms APART mit je 500.000 Euro dotierte Stipendien für je 48 Monate an 25 Postdocs aus den USA vergeben.

Elf der 26 Personaleinstellungen an den Unis entfallen auf das APART-Programm, 15 schultern die Unis finanziell selbst. Geschaffen wurden die Programme als Reaktion auf die Forschungspolitik von US-Präsident Donald Trump, die unter anderem Budgetkürzungen für bestimmte Forschungsbereiche sowie Visa-Verschärfungen beinhaltet bzw. in Aussicht stellt.

Von den Neuanwerbungen bzw. auch den Interessenten sind aber nicht alle US-Forscher. Teils sind auch Rückkehrer unter ihnen oder Personen, die auf dem Sprung in die USA waren und nun Alternativen für ihre künftige Forschungskarriere suchen. Großes Interesse ist etwa im Bereich Medizin, an Technischen Universitäten (TU) oder an der Universität für Bodenkultur (Boku) zu verzeichnen, aber auch die allgemeinen Unis registrierten Interesse. Allein die Medizinische Universität Wien kommt auf bisher 20 Bewerbungen, die Medizin-Uni Graz hat schon zwei aufgenommen. Auslöser dafür waren vor allem die Budgetkürzungen der National Institutes of Health (NIH) als wichtigste Fördergeber in der Biomedizin.

"Es zeigt sich, welche Kraft in unserer Wissenschaftsgemeinschaft steckt, wenn alle an einem Strang ziehen", so Holzleitner in einer Aussendung. Österreich werde weiter klare Kante zeigen. "In einer Zeit, in der politische Eingriffe und autoritäre Strömungen zunehmend in Forschung und Lehre eingreifen, stellen wir uns entschieden dagegen." Ähnlich auch uniko-Präsidentin Brigitte Hütter: "Österreich ist auf der Weltkarte der Wissenschaft gut positioniert. Unsere Universitäten haben sich einen guten Ruf erarbeitet und ziehen internationale Forscherinnen und Forscher an."

Zusammenfassung
  • Bis Anfang Oktober sind 26 Forscherinnen und Forscher aus den USA im Rahmen von Anwerbungsprogrammen an österreichische Universitäten gewechselt, zusätzlich gibt es 56 konkrete Bewerbungen und weitere Interessierte in verschiedenen Phasen.
  • Die Hochschulen können bis 30. September 2026 Professuren aus den USA ohne lange Ausschreibungen besetzen, wobei elf Einstellungen über das APART-Programm der ÖAW und 15 direkt von den Universitäten finanziert wurden.