APA/APA/AFP (Archiv-/Themenbild vom 08.12.2025/nicht tagesaktuell)/LIGHT ORIYE TAMUNOTONYE

130 entführte Schulkinder in Nigeria wieder frei

Heute, 10:15 · Lesedauer 2 min

Einen Monat nach der Entführung von mehr als 300 Schülerinnen und Schülern aus einem katholischen Internat in Nigeria sind nun auch die verbliebenen Kinder frei. "Weitere 130 entführte Schüler aus dem Bundesstaat Niger freigelassen, keiner mehr in Gefangenschaft", schrieb Präsidentensprecher Sunday Dare am Sonntag im Onlinedienst X - begleitet von einem Foto lächelnder Kinder. Anfang Dezember waren bereits rund 100 Kinder freigekommen.

Von den etwa 300 Ende November aus dem St. Mary's-Internat in Papiri im Zentrum des Landes verschleppten Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen acht und 18 Jahren sowie Mitarbeitern war rund 50 bereits kurz nach der Entführung die Flucht gelungen.

Seit Jahren greifen schwer bewaffnete kriminelle Banden immer wieder in ländlichen Gebieten im Nordwesten und im Zentrum Nigerias an, um Menschen zu entführen und Lösegeld zu erpressen. Tausende Menschen wurden getötet. Die Gangs haben ihre Lager in einem riesigen Waldgebiet, das sich über mehrere Bundesstaaten erstreckt.

Vor mehr als zehn Jahren hatte die Verschleppung von 276 Mädchen aus ihrer Schule im nigerianischen Chibok international Aufsehen erregt. Von einigen der damals verschleppten Mädchen fehlt bis heute jede Spur.

Nigeria wird von zahlreichen Konflikten zwischen verschiedenen Ethnien und Bevölkerungsgruppen erschüttert, denen Christen wie Muslime gleichermaßen zum Opfer fallen. Das bevölkerungsreichste Land Afrikas ist in einen mehrheitlich muslimischen Norden und einen weitgehend christlichen Süden geteilt. Die nigerianischen Behörden weisen Vorwürfe zurück, die Christen im Land würden verfolgt.

Anfang November hatte die US-Regierung Nigeria wegen der angeblich gezielten Tötung von Christen mit einem US-Militäreinsatz gedroht. US-Präsident Donald Trump behauptete, Christen seien in Nigeria einer "existenziellen Bedrohung" ausgesetzt.

Zusammenfassung
  • Nach der Entführung von mehr als 300 Schülerinnen, Schülern und Mitarbeitern aus dem St. Mary's-Internat in Papiri im nigerianischen Bundesstaat Niger sind nun auch die letzten 130 entführten Kinder freigelassen worden.
  • Bereits Anfang Dezember waren rund 100 Kinder freigekommen, während etwa 50 direkt nach der Entführung fliehen konnten.
  • Die Entführungen durch bewaffnete Banden in Nigeria, bei denen häufig Lösegeld erpresst wird, sind Teil einer jahrelangen Gewaltwelle, die tausende Todesopfer forderte.