100 Primärversorgungseinheiten in Österreich
Die erste Primärversorgungseinheit wurde 2015 in Wien eröffnet. Seither sind die Einrichtungen, in denen interprofessionell zusammengearbeitet wird, sukzessive mehr geworden. Die drei nun bevorstehenden Neuzugänge befinden sich in Stubai, in Bad Ischl sowie in Graz-Liebenau. Die heutige Pressekonferenz fand im Kinder- und Jugendgesundheitszentrum Leuchtturm in der Seestadt Aspern in Wien statt.
Dort sind neben Kinderärztinnen unter anderem auch Personen aus den Bereichen Psychotherapie, Diätologie oder Sozialarbeit beschäftigt. "Das ist ein Beispiel dafür, wie gut das System funktioniert", sagte Schumann. Das Modell biete tolle Möglichkeiten und zeichne sich etwa auch durch Öffnungszeiten aus, "die wirklich toll sind". Die Zahl der PVEs könnte heuer noch auf bis zu 130 steigen, prognostizierte sie.
Auch der Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, Peter McDonald, verwies darauf, dass die Zentren einen kostenlosen und hochqualitativen Zugang zur Gesundheitsversorgung auch außerhalb herkömmlicher Ordinationszeiten bieten würden. Bis zu 14 Berufsgruppen, so hob er hervor, seien in Primärversorgungseinrichtungen vertreten. Für Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sind diese Zentren auch eine Möglichkeit, den Rückgang bei der kassenärztlichen Versorgung zu kompensieren.
"Es finden sich immer weniger Ärzte, die alleine eine Ordination betreiben wollen", gab er zu bedenken. Das Modell sei ein Erfolg. 150.000 Patientinnen und Patienten würden pro Jahr in Wien dort inzwischen gezählt. Doch auch in den ländlichen Gebieten nimmt deren Zahl zu, wie die Salzburger Gesundheitslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) hervorhob. Dort seien die Einheiten für die Versorgung ebenfalls essenziell.
Förderungen nahezu ausgeschöpft
Ministerin Schumann verwies darauf, dass der Ausbau unter anderem durch Fördermittel gelungen ist. Insgesamt 100 Mio. Euro lagen dafür im Topf. Für eine Neuerrichtung konnten bis zu 1,5 Mio. Euro lukriert werden. Die Mittel sind jedoch so gut wie ausgeschöpft, wie es heute hieß.
"Es wäre gut, wenn wir die Förderung fortsetzen könnten", befand der stellvertretende Obmann der ÖGK, Andreas Huss. Er kündigte an, dass es dazu Gespräche geben wird. Das Ziel sei weiterhin, bis 2030 mindestens 300 Primärversorgungseinheiten zu errichten.
Zusammenfassung
- Mit Juli steigt die Zahl der Primärversorgungseinheiten in Österreich durch drei neue Standorte auf insgesamt 100, wobei die jüngsten Eröffnungen in Stubai, Bad Ischl und Graz-Liebenau stattfinden.
- Für den Ausbau der PVEs standen bisher 100 Mio. Euro Fördermittel bereit, die nahezu ausgeschöpft sind, und das Ziel bleibt, bis 2030 mindestens 300 dieser Einrichtungen zu schaffen.