APA/WOLFGANG HAUPTMANN

Zucchero kommt in Topform für sechs Konzerte nach Österreich

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Zucchero holt seine wegen Corona ausgefallene Tournee in diesem Jahr nach, sechs Shows sind in Österreich geplant. Mehr als 25 Songs performt der Italiener jeden Abend mit seiner Band, bei einem von insgesamt 14 Auftritten in der Arena di Verona präsentierten sich das Ensemble und ihr Meister am Donnerstag in Topform. "Mir ist während der Pandemie klar geworden, dass ich ohne Musik nicht leben kann", betonte Zucchero vor Journalisten, "und dass ich einfach weitermachen will."

Zwei Studiowerke hat der Musiker in den vergangenen zwei Jahren aufgenommen. Mit dem ersten Album, "D.O.C.", wollte er 2020 seine "bisher größte" Konzertreise bestreiten, wie Zucchero sagte, aber ein Virus machte dem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. "Zunächst war es sehr hart, weil wir fast fertig mit den Proben und bereit zum Loslegen waren." Ein Ausweg aus der anfänglichen Depression sei es gewesen, seinem Job nachzugehen - "und das ist das Songschreiben", erzählte Zucchero. In den folgenden Monaten spielte er außerdem das Cover-Album "Discovery" ein und absolvierte ein paar spezielle Akustik-Auftritte. "Ich habe Wege gefunden, die Zeit totzuschlagen", lachte der Künstler.

Fünf Lieder von "D.O.C." bringt Zucchero in seinem aktuellen Programm. "Die mische ich mit zwei, drei Cover-Songs", berichtete er. "Ich ändere jeden Abend die Auswahl. Dazu kommen die Songs, die Teil meiner Geschichte sind. Die ganze Show dauert so um die zweieinhalb Stunden. Mit meiner fantastischen Band ist es sehr leicht, das Repertoire auf die letzte Minute zu verändern, wenn mir ein Lied langweilig wird", grinste der 66-Jährige wie ein Lausbub. "Wir brauchen das Adrenalin!"

Die Formation trumpfte in Verona groß auf. Mario Schiliro rockte mit seiner Gitarre, Gitarristin Kat Dyson aus den USA brachte auch eine ordentliche Prise Funk ein, unterstützt von einer erstklassigen Bläser-Sektion. Einige Musiker begleiten Zucchero schon sehr lange, manche sogar seit Beginn seiner Karriere. Neu dabei ist Sängerin Oma Jali aus Kamerun, die mit ihrer Stimme die altehrwürdige Arena sprichwörtlich zum Beben brachte und Begeisterungsstürme auslöste. Eigentlich sollte man niemanden hervorheben, aber Monica Mz Carter an Drums und Percussion hat den Rhythmus im Blut. Unter der Leitung von Polo Jones (Bass) überzeugte die Band bei ruhigen Stücken und intimen Momenten ebenso wie bei mitreißenden Blues-Rock-Krachern.

Zucchero selbst war Zucchero, wie ihn sein Publikum liebt, ein Meister vieler Stile. Es fehlte nicht an großen Hits wie "Diavolo In Mi", "Il Volo" und "Baila (Sexy Thing)". "Die Musik macht die Show", brachte es Zucchero gegenüber der APA auf den Punkt. "Das Drumherum sollte nicht zu wichtig sein. Aber ich möchte den Leuten stets ein kleines Extra geben, ein Stück Kuchen zum Hauptgang. Da gibt es viel Licht und Video-Screens, aber keine Spezialeffekte, die braucht es nicht."

Er sei ein "Zigeuner", sprach Zucchero, Herumziehen und Auftreten würden seine Persönlichkeit mit ausmachen. "Es geht nicht so sehr um Alben, Chart-Platzierungen oder Facebook-Präsenz - live ist wichtig, das ist die Zukunft, das habe ich während der Pandemie für mich entdeckt." Ob er dann auch wie sein Freund Mick Jagger noch mit 78 auf der Bühne stehen wird? "Oh, er geht jeden Tag ins Fitnessstudio, ich nicht. So ...!", zwinkerte Zucchero, ging auf die Bühne und wirkte alles andere als in die Jahre gekommen.

(S E R V I C E - Zucchero in Österreich: 31. Mai Olympiahalle Innsbruck, 16. Juni Stadthalle Wien, 17. Juni Salzburgarena, 26. Juni Stadthalle Graz, 30 Juni Messe Dornbirn Freigelände Süd, 1. Juli Burg Clam Oberösterreich mit Joss Stone)

ribbon Zusammenfassung
  • Zucchero holt seine wegen Corona ausgefallene Tournee in diesem Jahr nach, sechs Shows sind in Österreich geplant.
  • Mehr als 25 Songs performt der Italiener jeden Abend mit seiner Band, bei einem von insgesamt 14 Auftritten in der Arena di Verona präsentierten sich das Ensemble und ihr Meister am Donnerstag in Topform.
  • Zucchero selbst war Zucchero, wie ihn sein Publikum liebt, ein Meister vieler Stile.
  • "Das Drumherum sollte nicht zu wichtig sein.

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