Werk von Helga Vockenhuber im Pantheon von Rom zu sehen
Im Zentrum der Installation steht eine Dornenkrone, die als Symbol der Passion Christi neu interpretiert wird. Die aus Mondsee stammende Vockenhuber zerlegt diese ikonische Form in sieben bronzene Fragmente, die über einem Wasserspiegel schweben. Die scharfkantigen, bronzenen Elemente wirken wie verdrehte Fragmente des Leids und spiegeln sich im Wasser - Sinnbild für Tiefe, Abgrund und kontemplative Reflexion, wie Umberto Bordoni und Giuseppe Cordoni, Kuratoren der Installation bei der Präsentation im Pantheon berichteten.
Die Krone ist zerbrochen - und gerade in dieser Zerstückelung liegt ihre Kraft: Der geschlossene Kreis des Schmerzes ist geöffnet, durchlässig, teilbar. Die biblische Zahl Sieben, die für Vollendung und Heil steht, unterstreicht die spirituelle Dimension der Arbeit. Leiden wird hier nicht glorifiziert, sondern als Weg geteilter Erlösung verstanden. Die Installation, die bereits vor zwei Jahren im Rahmen der Biennale von Venedig gezeigt wurde, konnte dank der Zusammenarbeit mit bedeutenden kulturellen und kirchlichen Institutionen Italiens und Österreichs ausgestellt werden. Sie bleibt bis zum 16. September im Pantheon und kann täglich besucht werden.
"Corona Gloriae" greift zentrale Fragen des menschlichen Daseins wie Schuld, Schmerz und Hoffnung auf und setzt sie in einen religiösen und künstlerisch zeitgenössischen Kontext. In der monumentalen Kulisse des Pantheons, das die Transformation vom antiken Tempel zur christlichen Basilika symbolisiert, entsteht laut Kurator Cordoni eine kraftvolle Spannung zwischen Geschichte, Glaube und Gegenwart.
Kunst als spiritueller Resonanzraum
Die 62-jährige Vockenhuber, die durch ihre internationale Ausstellungstätigkeit bekannt wurde - etwa durch eine Installation in der Basilika San Giorgio Maggiore während der Biennale Venedig 2023 - betrachtet Kunst als spirituellen Resonanzraum und als Möglichkeit, die Würde des Menschen und seinen inneren Weg sichtbar zu machen. Seit über 25 Jahren fertigt die Bildhauerin am Mondsee meterhohe Bronzeskulpturen an.
Zusammenfassung
- Die oberösterreichische Künstlerin Helga Vockenhuber zeigt ihre Installation 'Corona Gloriae', bestehend aus sieben bronzenen Dornenkronen-Fragmenten, unter dem Oculus im Pantheon in Rom.
- Die skulpturale Arbeit, die bereits auf der Biennale von Venedig zu sehen war, bleibt bis zum 16. September im Pantheon ausgestellt und wurde dank Kooperationen mit Institutionen aus Italien und Österreich ermöglicht.
- Mit ihren sieben Fragmenten, die über einem Wasserspiegel schweben, thematisiert die 62-jährige Vockenhuber zentrale Fragen wie Schuld, Schmerz und Hoffnung in einem religiösen und zeitgenössischen Kontext.