Wagner-Museum ersteigerte "Tannhäuser"-Erstschrift
Bei den Kosten von rund 140.000 Euro unterstützte die Kulturstiftung der Länder und die Oberfrankenstiftung - sie übernahmen je ein Drittel. Das nun ersteigerte Libretto gilt als bedeutendste Manuskript Wagners, das in den vergangenen 20 Jahren auf den Markt gekommen sei. Der Komponist schenkte das Manuskript 1852 seinem Freund Wilhelm Baumgartner aus Zürich. Dann verlor sich die Spur – bis 1996: Damals brachte es ein unbekannter Einsender bei Sotheby's zur Versteigerung, danach gelangte es in die Sammlung des 2020 gestorbenen Kunstsammlers Helmut Nanz. Und wurde nun Ende des vergangenen Jahres erneut versteigert.
Für die Öffentlichkeit, nicht für den Tresor
Die Handschrift enthält zahlreiche Korrekturen, Streichungen und Ergänzungen. Im Vergleich zur Reinschrift, die bereits in Bayreuth liegt, gibt es zahlreiche Unterschiede. Das macht das Manuskript für die Forschung interessant, erlaubt es doch tiefe Einblicke in die Entstehungsgeschichte des 1845 in Dresden uraufgeführten Werks.
Zusammenfassung
- Das Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth hat die Erstfassung des "Tannhäuser"-Librettos bei einer Auktion von Christie's in London für rund 140.000 Euro ersteigert.
- Die Kulturstiftung der Länder und die Oberfrankenstiftung unterstützten den Kauf, indem sie jeweils ein Drittel der Kosten übernahmen.
- Das Manuskript, das zahlreiche Korrekturen und Unterschiede zur Reinschrift aufweist, soll der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden und ermöglicht neue Einblicke in die Entstehung der 1845 uraufgeführten Oper.