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Vertrag von brut Wien-Leiterin Kirsch wird verlängert

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In der Wiener Theaterszene kommt heuer einiges in Bewegung: Da im Sommer 2023 zahlreiche Verträge auslaufen, plant die Stadt demnächst eine Reihe von Ausschreibungen: Konkret geht es um das Schauspielhaus Wien, den Dschungel sowie die Spielstätten des Werk X. Nicht ausgeschrieben wird der Vertrag von brut Wien-Leiterin Kira Kirsch, wie eine Sprecherin von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) der APA auf Anfrage mitteilte. Kirschs Vertrag wird bis 2025/2026 verlängert.

Kirsch und Schauspielhaus-Leiter Tomas Schweigen stehen ihren jeweiligen Häusern seit der Saison 2015/16 vor. Während im Schauspielhaus ab der Saison 2023/24 nun Weichen gestellt werden könnten, hat man sich beim Koproduktionshaus brut Wien für eine Verlängerung entschieden. Kirsch war mit ihrem Theater aufgrund der Sanierung der ehemaligen Spielstätte im Künstlerhaus zunächst auf Wanderschaft und ist seit diesem Herbst am Nordwestbahnhof beheimatet, bis das neue Haus in St. Marx fertig ist. Ab 2024 soll das dann adaptierte Bankgebäude der Freien Szene zur Verfügung stehen, die Sanierungskosten in der Höhe von 6,9 Mio. Euro übernimmt die Stadt Wien.

Daher sei man auch zu der Entscheidung gelangt, Kirschs Vertrag bis zu Ende der Saison 2025/26 zu verlängern. Kirsch habe in ihrer bisherigen Tätigkeit nur über eine relativ kurze Zeit über eine fixe eigene Bühne verfügt und sei bis Herbst 2021 gezwungen gewesen, als "mobiles Koproduktionshaus" die verschiedensten Orte der Stadt theatral zu bespielen, "was ihr auch hervorragend gelang, aber eine eigene Spielstätte nicht ersetzen kann", heißt es in einem Statement der Stadt. Kirsch sei seit 2021 ist aktiv an der Planung, Umsetzung und Durchführung des brut am neuen Standort in der Karl Farkas-Gasse beteiligt. Die Eröffnung 2024 und die künstlerische Leitung bis Ende der Saison 2025/26 wolle man daher in ihre Hände legen, danach wird die Leitung neu ausgeschrieben.

Das Werk X entstand 2014 aus der Fusion von Garage X und Kabelwerk, seither wurde es von Ali M. Abdullah und Harald Posch gemeinsam geleitet. 2018 übernahm Cornelia Anhaus die Leitung des Hauses am Petersplatz. Das Werk X war in den vergangenen acht Jahren über die Konzeptförderung subventioniert worden. Mit Ende 2021 lief diese aus, was einen Wechsel zum sogenannten Intendantenprinzip nach sich zog. Erst durch diese Änderung wurde es der Stadt Wien nun möglich, die Direktorenposten auszuschreiben. Für 2022 und 2023 wurden Jahresförderungen in der Höhe von 700.000 Euro für das Theater Petersplatz sowie 1,1 Mio. Euro für das Kabelwerk beschlossen. Die Ausschreibung der künstlerischen Leitung steht unmittelbar bevor.

"Wir waren schon ein wenig irritiert darüber, dass das Werk X, das ja weit über die Grenzen Österreichs hinaus als innovativ und erfolgreich gilt, nach netto nur 6 1⁄2 Spielzeiten unbedingt ausgeschrieben werden musste", reagierte Harald Posch gegenüber der APA auf die anstehende Ausschreibung. "Dies gilt ja nicht für alle Bühnen Wiens gleich. Da der von uns kreierte Spielstättenverbund aber sogar vom Stadtrechnungshof äußerst positiv beurteilt wurde, wird er als solcher auch erhalten bleiben." Der Auswahlprozess für das Werk X, den Dschungel Wien und das Schauspielhaus soll laut Angaben der Stadt vor Sommer 2022 abgeschlossen sein.

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  • In der Wiener Theaterszene kommt heuer einiges in Bewegung: Da im Sommer 2023 zahlreiche Verträge auslaufen, plant die Stadt demnächst eine Reihe von Ausschreibungen: Konkret geht es um das Schauspielhaus Wien, den Dschungel sowie die Spielstätten des Werk X. Nicht ausgeschrieben wird der Vertrag von brut Wien-Leiterin Kira Kirsch, wie eine Sprecherin von Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) der APA auf Anfrage mitteilte. Kirschs Vertrag wird bis 2025/2026 verlängert.

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