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Tiroler "Outreach" will Bollwerk gegen "große Lügen" sein

27. Juli 2025 · Lesedauer 3 min

Das von Österreichs Jazz-Export Franz Hackl geführte und kuratierte Musikfestival "Outreach" im Tiroler Schwaz möchte heuer mit dem Motto "The nothingness of big Lies vs Shared Intelligence of Music" vom 7. bis 9. August ein "positives Bollwerk" gegen die "großen Lügen" und die "Populisten der Gegenwart" sein. "Dass aktuell Werte wie Diversität, Wissenschaft, soziale Sicherheit oder Bildung in Frage gestellt werden, ist absurd", sagte Festival-Kopf Hackl im APA-Gespräch.

Würden diese Werte hingegen unbeirrt und widerständig hochgehalten, wie das bei "Outreach" der Fall sei, stemme man sich mit "verbindender Kraft" wirksam gegen die "Leere der großen Lügen", betonte der renommierte Jazz-Trompeter und Komponist, der seit mehr als 30 Jahren hauptsächlich in New York City lebt. Gegenwärtig passiere nämlich eine "gesellschaftliche und politische Verrohung", was wiederum bedeute, dass der Musik als Kunstform eine besonders wichtige Rolle zukäme. "Es geht jetzt wirklich ans Eingemachte und schlichtweg um Alles", verdeutlichte Hackl die Dringlichkeit, sich gegen solche Entwicklungen zu stellen.

Ein Festival und nicht zuletzt "eine Plattform" wie das "Outreach" könne in dieser Sache jedenfalls "zum Nachdenken ermutigen, anregen und inspirieren", benannte Hackl dessen Funktion. Besucher und Musiker würden in einem solchen Rahmen erfahren, dass sie "nicht alleine sind und sich nicht mit den Umständen abfinden müssen", fügte er hinzu. Wichtig sei bei alldem nämlich, "sich nicht aufreiben" zu lassen und folglich auch nicht zu resignieren. Vielmehr brauche es ein "positives Aufbäumen", das er in letzter Zeit auch an sich selbst bemerke: "Ich war noch nie so energiegeladen und habe noch nie so viele Konzerte gespielt, wie in den letzten zehn Monaten."

Die Form des Festivals und der angeschlossenen "Academy", bei der Musiker ihr Wissen weitergeben, solle dieses "Aufbäumen" noch verstärken und Mut dazu machen, erklärte Hackl. Das geschehe etwa durch die Form der Konzerte auf der Hauptbühne, bei der jeweils drei Acts zugleich auf der Bühne stehen und "in einem Rad" ohne Unterbrechung jeweils zwanzigminütige Sets zum Besten geben. Dadurch bleibe die Musik "lebendig" und es zeige sich auch, "wie man Gegensätze zu einer Stärke machen kann", strich Hackl wiederum die Intention des Festivals als "Positivität-Bollwerk" heraus.

Teil dieses Bollwerks und dieses unkonventionellen Konzert-Settings werden von Donnerstag bis Samstag jedenfalls insgesamt neun Bands sein, die jeweils in diesem "Dreierrad" agieren. Mit dabei werden etwa die Band "Random/Control" des Pianisten David Helbock, die Band "Puls" des in Wien lebenden Gitarristen Andi Tausch oder die in Großbritannien geborene, aber in New York City ansässige Trompeterin Alexandra Ridout sein. Wie jedes Jahr erklimmt außerdem auch das von Hackl geleitete "Outreach Orchestra" die Bühne und stellt sich mittlerweile altbewährt dieser musikalischen Herausforderung.

Festival um weitere Programmpunkte erweitert

Ebenfalls altbewährt bei "Outreach" - das neben Hackl auch vom Bassisten und Komponisten Clemens Rofner organisiert wird - ist es, dass zusätzliche Programmpunkte über die Hauptbühne und die neun dortigen Acts hinaus ausstrahlen und das Festival erweitern und "einrahmen" werden. So findet etwa bereits am 31. Juli "Music Power in the Park" unter anderem mit dem "Outreach Orchestra" am Schwazer Sparkassenplatz statt. Auch mehrere "Schaufensterkonzerte" in der Hackl-Trompetenwerkstatt stehen an den Festivaltagen am Programm und sollen bei freiem Eintritt auf die Konzerte auf der Hauptbühne im Veranstaltungszentrum "SZentrum" einstimmen.

(S E R V I C E - https://outreachmusic.org/)

Zusammenfassung
  • Neun Bands präsentieren sich in einem unkonventionellen 'Dreierrad'-Konzertformat, bei dem jeweils drei Acts gleichzeitig auf der Bühne stehen und in 20-minütigen Sets auftreten.
  • Zusätzlich zu den Hauptkonzerten gibt es bereits am 31. Juli die Veranstaltung 'Music Power in the Park' sowie mehrere Schaufensterkonzerte mit freiem Eintritt, um das Festivalprogramm zu erweitern.