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Tiroler Landestheater mit Lazar-Uraufführung und Haas-Oper

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Die seit September 2023 amtierende Intendantin des Tiroler Landestheaters, Irene Girkinger, will auch in der Spielzeit 2024/25 weiter in Richtung "Zeitgenossenschaft" und hin zu "Gegenwartsthemen" gehen. In den 34 Produktionen, zehn davon Uraufführungen, sollen unter anderem "Migration und Klimawandel" wichtige Rollen spielen, sagte Girkinger. Am Programm steht etwa die neue Oper "Liebesgesang" von Georg Friedrich Haas und Maria Lazars Theaterstück "Die Hölle auf Erden".

Auch andere Aspekte seien ihr - neben der an solchen Stücken ablesbaren Bekenntnis zur Zeitgenossenschaft - sehr wichtig, erklärte Girkinger am Donnerstag bei einer Pressekonferenz im Zuge der Programmpräsentation in Innsbruck: "Wir haben vier spartenübergreifende Produktionen am Programm." Dies sei österreichweit in dieser Form und Intensität "einzigartig", strich die Intendantin heraus. Unter ihrer künstlerische Ägide gebe es aber nicht Stücke und Werke, die auf die wichtigen Fragen der Jetzt-Zeit reagierten und spartenübergreifend funktionierten, sondern durchaus auch "Unterhaltung" und leichtere Kost. "In dieser Sache ist mir ganz einfach die Bandbreite wichtig", erklärte die gebürtige Oberösterreicherin und legte damit ihre Programmatik dar.

Girkinger setzt augenscheinlich auf Kontinuität und knüpft an ihr bisheriges Wirken und Tun an. So wird es wieder - auch ein Steckenpferd von ihr - eine Kooperation mit den "Klangspuren Schwaz", einem Festival für Neue Musik im Tiroler Unterland, geben. Die Oper von Haas, bei der das Libretto vom Tiroler Literaten Händl Klaus stammt, fußt auf dieser Kooperation. Sie wird am 31. Mai in Bern uraufgeführt, in Tirol folgt zum Spielzeitauftakt am 13. September die Österreichische Erstaufführung. Tags darauf folgt die Uraufführung von "Verlangen", einem Schauspiel von Lisa Wentz.

Zeitgenössisch ist gewissermaßen auch das Stück "Die Hölle auf Erden" von Maria Lazar, das am 28. September uraufgeführt wird. Dort geht es um etwas, das aktuell durchaus zeitgemäß ist: einen Krieg, der alles zu vernichten droht. Als etwas leichteren Kontraststoff dazu darf schließlich das Rockmusical "Hair" verstanden werden, das in der kommenden Spielsaison ebenfalls zur Aufführung gelangen wird.

Gut zum Einsatz kommt außerdem die neue Tanzcompany des Landestheaters. In vier Produktionen, darunter unter anderem "The Room" von Caroline Finn oder "Beben" von Marcel Leemann, das mit Livemusik des österreichischen Singer-Songwriters Oskar Haag aufwartet. Es gilt dabei eines: "Die Formvielfalt des Tanzes zeigen", wie Girkinger die Devise ausgab.

Als weitere tragende Säule wird auch das Tiroler Symphonieorchester (TSOI) bei acht Konzerten aufspielen. Am Programm stehen unter anderem die 2. Symphonie von Johannes Brahms oder Musik von Jean Sibeluis. Musikalisch geht es auch im "Haus der Musik" zu, das ebenfalls Teil des Tiroler Landestheaters ist. Dort widmet man sich auf vielfältige Weise der Musik von Johann Sebastian Bach.

Dem in dieser Form insgesamt anspruchsvollen Programm räumte indes Markus Lutz, kaufmännischer Direktor des Tiroler Landestheater, jedenfalls gute Chancen in der Publikumsgunst ein. "Wir wollen die Auslastung der letzten Spielzeit, die bei rund 89 Prozent lag, halten", betonte er. Generell sei es unter der Neo-Intendanz von Girkinger "gut angelaufen", wobei man einen Abonnenten-Rückgang um etwa neun Prozent hinnehmen musste. "Das ist aber bei einem Intendanten-Wechsel normal und ein durchaus vertretbares Maß", meinte Lutz.

(S E R V I C E - https://www.landestheater.at/)

ribbon Zusammenfassung
  • Das Tiroler Landestheater unter Intendantin Irene Girkinger setzt in der Spielzeit 2024/25 mit 34 Produktionen, darunter 10 Uraufführungen, auf 'Zeitgenossenschaft' und behandelt Themen wie Migration und Klimawandel.
  • Neben der Uraufführung der Oper 'Liebesgesang' von Georg Friedrich Haas am 31. Mai in Bern, findet die österreichische Erstaufführung am 13. September in Tirol statt; das Tanzensemble präsentiert sich in vier Werken.
  • Trotz eines Abonnentenrückgangs von 9 Prozent nach dem Intendantenwechsel, strebt das Theater eine Auslastung von 89 Prozent an, wie in der vorherigen Spielzeit.