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Theater an der Wien wird für 60 Mio. Euro generalsaniert

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Dass das Theater an der Wien mit März kommenden Jahres seine Pforten für einen massiven Umbau schließen wird, ist bereits seit längerem bekannt. Am Dienstag enthüllte der "Kurier" nun auch die massiven Kosten für das Vorhaben, die sich auf 60,05 Mio. Euro belaufen sollen. Bei den Vereinigen Bühnen Wien (VBW) bestätigt man gegenüber der APA die Summe und verweist in diesem Zusammenhang auf den Bauzustand des im Kern aus 1801 stammenden Baus.

"Das ist ein Kulturdenkmal, das erhalten werden muss", unterstrich VBW-Geschäftsführer Franz Patay die Bedeutung des Theaters, dessen letzte Generalsanierung aus 1962 stamme. Mittlerweile gehe es um die Bausubstanz. Die Summe von gut 60 Mio. Euro sei dabei durch gründliche Anamnese gut abgesichert. "Es stehen fast zwei Jahre Vorarbeiten dahinter, in denen wir das Haus analysiert haben", betonte Patay. 39 Mio. Euro sollen über einen Gesellschafterzuschuss erfolgen, 21 Mio. Euro als Darlehen der VBW-Konzernmutter Wien Holding.

Das Spektrum der projektierten Arbeiten reicht von Sanierungsmaßnahmen vom Fundament bis zum Dachstuhl über die Erneuerung der Elektrotechnik bis hin zum Einbau eines Lifts und einer Kantine. Aber auch für das Publikum sichtbar soll es Neuerungen geben, darunter eine mögliche Umgestaltung des jetzt verbauten Foyers und Veränderungen an der Fassade. "Wir wollen, dass das TaW auch vom Naschmarkt besser als Theater erkannt wird", umriss der VBW-Chef die Zielsetzung. Die vom "Kurier" avisierte Publikumsloggia zum Naschmarkt hin sei dabei nur eine der Möglichkeiten.

Insgesamt gelte zu den Details des Umbaus: "Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen." Das Ganze sei noch im Fluss und werde bis Beginn der Schließung des Theaters an der Wien mit März festgezurrt.

Bis zur Wiedereröffnung mit Beginn der Saison 2024/25 wird der designierte neue Direktor Stefan Herheim dann im Ausweichstandort, der Halle E des Museumsquartiers, pro Spielzeit die bis dato bekannte Zahl an Premieren des TaW zur Aufführung bringen. Die für den neuen Standort sowie die im Zuge des Umbaus notwendigen Ausweichbüros anfallenden Mietkosten seien für dieses Jahr mit rund 2,3 Mio. Euro projektiert - was ein Argument für die 2022 angestrebte Subventionserhöhung sei.

So soll - wenn der Gemeinderat noch im Dezember diese Zahlen ebenso absegnen sollte wie jene des Umbaubudgets - kommendes Jahr für den gesamten VBW-Konzern, also inklusive der Musicalsparte, die Subvention von 40,2 Mio. Euro auf 49,9 Mio. Euro steigen. Man sei als Unternehmen mit einem Eigendeckungsgrad von rund 50 Prozent von den coronabedingten Schließungen massiv betroffen, betonte Patay. So habe 2020 der Einnahmenentgang 20 Mio. Euro betragen - von dem nur 7,3 Mio. Euro durch Kurzarbeit und Refundierung des Umsatzentgangs kompensiert worden seien. Für heuer liege der Einnahmenentgang je nach konkreter Schließdauer zwischen 21,5 und 23,5 Mio. Euro - dem 8,7 Mio. Euro an Kompensationen gegenüberstünden.

Hinzu komme, dass man auch für 2022 mit geringeren Kartenerlösen - konkret in Höhe von 5,7 Mio. Euro - rechne. "Erfahrungsgemäß braucht es drei Monate nach dem Ende eines Lockdowns, bis das Publikum wieder Vertrauen fasst", so Patays Erklärung.

ribbon Zusammenfassung
  • Dass das Theater an der Wien mit März kommenden Jahres seine Pforten für einen massiven Umbau schließen wird, ist bereits seit längerem bekannt.
  • Am Dienstag enthüllte der "Kurier" nun auch die massiven Kosten für das Vorhaben, die sich auf 60,05 Mio. Euro belaufen sollen.
  • 39 Mio. Euro sollen über einen Gesellschafterzuschuss erfolgen, 21 Mio. Euro als Darlehen der VBW-Konzernmutter Wien Holding.

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