Teile von Petersburgs Filmfestival verboten

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Russische Behörden sind in St. Petersburg gegen ein Dokumentarfilm-Festival des international bekannten Regisseurs Witali Manski vorgegangen. Zwei Austragungsorte mussten alle geplanten Vorführungen absagen, wie die Organisatoren des "Artdocfests" am Sonntag auf Facebook erklärten. Am Samstag waren demnach Polizisten in einem der Kinos aufgetaucht und hatten den Eröffnungsabend mit Verweis auf Verstöße gegen Corona-Vorschriften beendet.

Laut Organisatoren wurden die Hygieneregeln eingehalten. Bei den Behörden Beschwerde eingereicht habe ein Mann, der für Anfeindungen gegenüber Homosexuellen und Künstlern bekannt sei, hieß es.

Beim "Artdocfest" sollten bis zum 10. April in St. Petersburg und in der Hauptstadt Moskau insgesamt rund 100 Dokumentarfilme gezeigt werden. In Moskau liefen die ersten Vorführungen laut Organisatoren wie geplant. In St. Petersburg nahmen sie das Vorgehen der Behörden "mit großem Bedauern, aber mehr noch mit Wut" zur Kenntnis.

Festival-Gründer Manski ist in Russland für seine regierungskritische Haltung bekannt. Anfang des Jahres hatte er etwa gemeinsam mit anderen Prominenten in einem Video die Freilassung des inhaftierten Kremlgegners Alexej Nawalny gefordert. In seiner 2018 erschienenen Reportage "Putins Zeugen" erzählt er, wie Präsident Wladimir Putin vor mehr als 20 Jahren an die Macht kam.

ribbon Zusammenfassung
  • Russische Behörden sind in St. Petersburg gegen ein Dokumentarfilm-Festival des international bekannten Regisseurs Witali Manski vorgegangen.
  • Zwei Austragungsorte mussten alle geplanten Vorführungen absagen, wie die Organisatoren des "Artdocfests" am Sonntag auf Facebook erklärten.
  • Beim "Artdocfest" sollten bis zum 10. April in St. Petersburg und in der Hauptstadt Moskau insgesamt rund 100 Dokumentarfilme gezeigt werden.

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