Tanzquartier startet seine neue Ära in einem Garten
Bei dieser "Occasion" bringt Co-Chefin Lewis in eine gratis zugängliche Gartenlandschaft verschiedenste Formate, die von Menschen wie der Geruchsforscherin Sissel Tolaas, der Köchin Steffi Parlow oder Tänzerinnen wie Sabina Holzer und Doris Uhlich kreiert werden. Relativ unmittelbar schließt sich diesem Event ein Open House bis 11. Oktober an, bei dem von morgens bis abends Programm im TQW geboten wird - von Performances über künstlerische Aperitifs bis Lesungen. Über 30 Kunstschaffende sind an dieser Eröffnungswoche beteiligt.
"Diese besondere Woche ist auch eine Art Beschwörung, ein Versuch, jene Art von Institution zu schaffen, die in Zeiten von zunehmender Spaltung, kultischem Individualismus und gefährlichem Ausblenden der langfristigen Auswirkungen von Gewalt und Vertreibung gewünscht, vielleicht sogar notwendig ist", formuliert man das Ziel des ebenfalls kostenlos zugänglichen Auftakts.
Performancebreite bis hin zu Strauss
In den folgenden Monaten stehen dann verschiedenste Performances an, die von renommierten Namen wie Dean Moss ("Figures on a Field" ab 23. Oktober) oder Ian Kaler (Videoperformance "You are song, to me" ab 19. November) bis hin zu Newcomern reichen. Gemäß dem Leitbild, ein offenes Haus für Tanz- und Performancekulturen zu sein, klinkt man sich im Dezember sogar ins Johann-Strauss-Jahr ein, wenn der belgische Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui einen "Imperial Ball" feiert.
Auch Research- und Workshop-Schiene bleibt bedeutend
Parallel dazu lädt man mit der Research-Schiene zur wissenschaftlichen Reflexion über die Themen, was Buchpräsentationen, Labor-Situationen oder Diskussionen umfasst. Und nicht zuletzt soll es weiterhin die Workshops geben, bei der die Menschen selbst aktiv werden können. Es gehe darum, den vermeintlich neutralen Raum des Tanzstudios als Location der Unterstützung und Inspiration zu begreifen, so Lewis.
Abseits all dessen hat Co-Chef Rutzinger aber auch einen ganz entspannten Wunsch: "Wir hoffen, dass das Tanzquartier in seiner genial-zentralen Lage einfach auch ein Ort wird, an den die Leute kommen und abhängen." Dafür hat man die Öffnungszeiten auf Montag bis Samstag von 8 bis 21.30 Uhr verlängert.
"Freudiger Neuanfang in nicht einfachen Zeiten"
"Den freudigen Neuanfang einer Intendanz in nicht einfachen Zeiten" konstatierte bei der Präsentation Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) und hob zeitgleich die Bedeutung von Institutionen wie dem TQW hervor: "Kunst ist nicht Dekor, wir sind nicht in einem Freizeitraum - sondern in einem Raum, der essenziell wichtig ist für unsere Gesellschaft."
(S E R V I C E - www.tqw.at)
Zusammenfassung
- Das Wiener Tanzquartier startet am 3. und 4. Oktober mit einer kostenlosen Eröffnungswoche und einem sinnlichen Garten, bei dem über 30 lokale und internationale Künstler:innen im Museumsquartier zusammenkommen.
- Die Öffnungszeiten wurden auf Montag bis Samstag von 8 bis 21.30 Uhr verlängert, um das Tanzquartier als zentralen Treffpunkt für Kunst, Forschung und Workshops zugänglicher zu machen.