Streit um Intendantenposten am Opernhaus Neapel
Bürgermeister Manfredi hat beim Verwaltungsgericht Einspruch gegen die Ernennung Macciardis zum neuen Intendanten eingelegt. Er wirft dem Kulturminister politische Einflussnahme auf das Theater vor. Manfredi bevorzugt laut Medienberichten einen eigenen Kandidaten, dessen Name bisher nicht bekannt ist.
Lissners Amtszeit war am 31. März ausgelaufen. Der ehemalige Musikdirektor der Wiener Festwochen und Intendant der Pariser Oper war seit 2019 Intendant des Teatro San Carlo in Neapel. Von 2005 bis 2015 war er Intendant und künstlerischer Leiter der Mailänder Scala gewesen - und damit der erste Nicht-Italiener in dieser Position in der Geschichte des Opernhauses.
Das Teatro San Carlo ist das älteste durchgehend bespielte Opernhaus der Welt - es wurde bereits 1737 eröffnet, also Jahrzehnte vor der Mailänder Scala oder dem Teatro La Fenice in Venedig. Einst bot das Haus Platz für 3.285 Zuschauer, heute verfügt es über 1.386 Sitzplätze. Aufgrund seiner Größe, Struktur und seines Alters diente es als Vorbild für viele später in Europa erbaute Theater.
Zusammenfassung
- Nach dem Auslaufen des Vertrags von Stéphane Lissner als Intendant des Teatro San Carlo in Neapel ist ein Streit um die Nachfolge zwischen dem italienischen Kulturminister Alessandro Giuli und dem Bürgermeister Gaetano Manfredi entbrannt.
- Bürgermeister Manfredi hat beim Verwaltungsgericht Einspruch gegen die Ernennung von Fulvio Macciardi, bisher Intendant des Teatro Comunale in Bologna, eingelegt und wirft dem Kulturminister politische Einflussnahme vor.
- Das 1737 eröffnete Teatro San Carlo gilt als das älteste durchgehend bespielte Opernhaus der Welt und bietet heute 1.386 Sitzplätze, nachdem es ursprünglich Platz für 3.285 Zuschauer bot.