Streit um Denkmal für Mercury und Caballé in Barcelona
Nachbarvereine sprechen sich energisch dagegen aus, dass die Statue auf dem frisch renovierten Glòries-Platz unweit der Sagrada Família errichtet wird, wie die Zeitung "La Vanguardia" und weitere Medien berichten. Die Kritiker verweisen darauf, dass die 1933 in Barcelona geborene Sopranistin ihren Wohnsitz aus finanziellen Gründen ins Ausland verlegt habe und zu allem Übel wegen Steuerbetrugs angeklagt und verurteilt worden sei.
"Wir haben nichts gegen Mercury", zitierte "La Vanguardia" Sprecher von vier Nachbarvereinen rund um Glòries. Das Problem sei Caballé. Sie könne trotz ihrer Erfolge nicht als Vorbild gelten. "Ihre außergewöhnliche Stimme allein rechtfertigt nicht eine solche Auszeichnung", hieß es.
Angehörige Caballés verteidigten unterdessen das Projekt der Stadt. Umstrittene Aspekte der Biografie der Sängerin dürften ihr künstlerisches Vermächtnis nicht überschatten, erklärten sie. Caballé habe Barcelona und ihr Land schließlich "in der ganzen Welt" positiv vertreten.
Der Aussichtspunkt auf dem Glòries gilt ungeachtet aller Diskussionen weiter als Favorit, auch wenn die endgültige Entscheidung über den Standort noch aussteht. Als Alternative wird der Brunnen Font Màgica am Montjuïc-Park gehandelt. Die Oppositionspartei PP veröffentlichte eine per KI erzeugte Visualisierung, die zeigen soll, dass das Monument dort gut passen könnte.
Der 1991 im Alter von 45 Jahren gestorbene Mercury erlangte als Leadsänger und Songwriter der Band Queen ("Bohemian Rhapsody") schon zu Lebzeiten Kultstatus. Caballé starb 2018 mit 85 Jahren. Sie galt als eine der großen Operndiven. Das Lied "Barcelona" wurde knapp fünf Jahre nach dem Erscheinen zu einem Song der Olympischen Spiele 1992 in der katalanischen Stadt.
Zusammenfassung
- Das Rathaus von Barcelona plant eine Statue für Freddie Mercury (1946-1991) und Montserrat Caballé (1933-2018), die mit dem Song 'Barcelona' die Stadt musikalisch prägten.
- Vier Nachbarvereine lehnen den geplanten Standort am Glòries-Platz ab und kritisieren insbesondere Caballé wegen ihres Wegzugs ins Ausland und einer Verurteilung wegen Steuerbetrugs.
- Der endgültige Standort der Statue ist noch offen, als Alternative wird der Brunnen Font Màgica am Montjuïc-Park diskutiert, während die Oppositionspartei PP eine KI-Visualisierung für diesen Ort veröffentlichte.
