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Spanien droht mit ESC-Rückzug bei Israel-Teilnahme

Heute, 11:22 · Lesedauer 2 min

Wegen des Gaza-Kriegs fordert die spanische Regierung erneut den Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest (ESC) kommendes Jahr in Wien. Sollte dies nicht geschehen, müsse Spanien gegebenenfalls über einen Rückzug vom Musik-Wettbewerb nachdenken, sagte Kulturminister Ernest Urtasun im Interview des staatlichen TV-Senders RTVE. Zuvor hatte in Spanien unter anderem auch Ministerpräsident Pedro Sánchez den Ausschluss Israels gefordert.

RTVE ist einer der fünf größten Geldgeber des ESC. Auf die Frage nach einem möglichen Rückzug des Senders sagte Urtasun: "Das ist eine Entscheidung, die RTVE treffen muss. Aber was ich sagen kann, ist: Wenn Israel teilnimmt und wir es nicht schaffen, sie (die Israelis) auszuschließen, wird man Maßnahmen ergreifen müssen." Man werde dann auch einen Rückzug erwägen müssen.

Sánchez hatte im Mai als Begründung für seine Forderung das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen genannt. Die Offensive habe sogar in der Nacht des ESC-Finales 2025 mit weiteren Bombardierungen angedauert, betonte er. In Anspielung auf den Umgang mit Russland sagte der sozialistische Politiker: "Wir dürfen keine doppelten Standards in der Kultur zulassen." Niemand habe sich empört, als Russland wegen der Invasion der Ukraine vom ESC ausgeschlossen wurde. "Dasselbe sollte auch für Israel gelten."

Zuletzt hatte ORF-Generaldirektor Roland Weißmann als Gastgeber betont, dass er es begrüßen würde, wenn Israel am ESC teilnähme. Die Entscheidung über eine Teilnahme liege aber bei Israels öffentlich-rechtlichem Fernsehsender Kan und solle gegen Jahresende fallen.

Zusammenfassung
  • Die spanische Regierung fordert erneut den Ausschluss Israels vom Eurovision Song Contest 2025 in Wien und droht bei einer Teilnahme Israels mit einem möglichen Rückzug Spaniens.
  • Kulturminister Ernest Urtasun betont, dass RTVE als einer der fünf größten Geldgeber des ESC Maßnahmen erwägen müsse, falls Israel nicht ausgeschlossen wird.
  • Ministerpräsident Pedro Sánchez verweist auf das militärische Vorgehen Israels im Gazastreifen und zieht Parallelen zum Ausschluss Russlands nach der Ukraine-Invasion, während die Entscheidung über Israels Teilnahme gegen Jahresende erwartet wird.