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Sängerin Pippa: "Unplanbarkeit wurde zum Normalzustand"

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Als Musikerin muss man dieser Tage eigentlich stets mit gezücktem Terminkalender unterwegs sein, erfordert die Coronapandemie doch oft ein Umdisponieren. "Mittlerweile ist die Unplanbarkeit schon zum Normalzustand geworden", sagt folglich auch Sängerin Pippa, die am Freitag ins Theater Akzent lädt. Dort wird sie im Rahmen der Reihe "Women - Eine Verneigung vor der weiblichen Stimme" auf der Bühne stehen, allerdings nicht allein.

Pippa, die im Vorjahr ihre jüngste EP "Lifestream" veröffentlicht hat, holt sich Singer-Songwriterin Violetta Parisini sowie Rapperin und Spoken-Word-Künstlerin Yasmo ins Boot. "Ich habe zwei weibliche Gäste eingeladen, die sehr starke und vielschichtige Stimmen, politisch wie auch poetisch, haben", so Pippa gegenüber der APA.

"Beide holen mich extrem ab in ihren Sprachwelten, auch wenn sie sich in unterschiedlichen musikalischen Genres bewegen. Die eine auf einer gesellschaftspolitischen, die andere auf einer poetischen Ebene." Mit Parisini verbinde sie zudem eine "sich sehr schön entwickelnde Freundschaft".

Aber zurück zu Corona: Wie geht es einer Musikerin, die um den nächsten Auftritt bangen muss, also um das sprichwörtliche tägliche Brot? "Ich erwarte leider lieber nicht mehr all zu viel, um nicht enttäuscht zu werden", sagt Pippa. Tröstlich sei lediglich, dass es allen gleich gehe. "Ich nutze die Zeit intensiv für Arbeit an neuer Kunst. Insofern hat es auch etwas Gutes. Wenn ein Konzert dann tatsächlich stattfinden kann, ist es ein umso schöneres Gefühl, und eine gewisse Dankbarkeit stellt sich ein. Das Besondere am Liveerlebnis wird neu geschätzt."

Stichwort neue Kunst: Derzeit seien sowohl ein drittes Album sowie einige Stücke, die sich für eine EP eignen würden, im Entstehen. Außerdem verfolgt Pippa gemeinsam mit Hans Wagner ein weiteres Projekt, für das sich die beiden "verschiedenen ethnologischen Klangwelten" annähern wollen. "Weltmusik im Elektro-Pop-Gewand könnte man vielleicht sagen." Zudem arbeitet sie mit anderen Leuten an Musik, um ihre Komfortzone zu verlassen, "was sich als sehr fruchtbar herausstellt und zwangsläufig dem Songwriting wieder neue Nuancen verleiht".

Dem Album will sie jedenfalls eine besondere Form verleihen, handle es sich doch um eine Konzeptplatte, auf der es "im weitesten Sinne um verschiedene Blickwinkel gehen wird. Diesen Blickwinkeln die passenden Sounds zu verleihen, ist gerade das, was mich am meisten beschäftigt", erklärt Pippa. "Die unterschiedlichen Sichtweisen auf die Dinge ist generell etwas, das ich extrem spannend finde." Und angesprochen auf ihre Hoffnungen und Wünsche für 2022, meint die Musikerin: "Ich hoffe, dass ich mein drittes Album finanzieren kann. Musikproduktion ist teuer, darüber wird oft nicht gesprochen." Besonders im Indie- und Alternative-Bereich sei das der Fall. Abgesehen davon solle man sich das Träumen nicht nehmen lassen. Nachsatz: "Wenn auch die Mischung mit gesundem Pragmatismus sicher nicht verkehrt ist."

(Die Fragen stellte Christoph Griessner/APA)

ribbon Zusammenfassung
  • Als Musikerin muss man dieser Tage eigentlich stets mit gezücktem Terminkalender unterwegs sein, erfordert die Coronapandemie doch oft ein Umdisponieren.
  • "Mittlerweile ist die Unplanbarkeit schon zum Normalzustand geworden", sagt folglich auch Sängerin Pippa, die am Freitag ins Theater Akzent lädt.
  • Dort wird sie im Rahmen der Reihe "Women - Eine Verneigung vor der weiblichen Stimme" auf der Bühne stehen, allerdings nicht allein.

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