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Reinhard-Priessnitz-Preis 2025 geht an Yevgeniy Breyger

11. Juli 2025 · Lesedauer 2 min

Der Autor Yevgeniy Breyger, Jahrgang 1989, erhält den Reinhard-Priessnitz-Preis 2025. Seine Texte, so heißt es in der Jurybegründung, "schmiegen sich nicht an wie das Kätzchen in einem seiner Gedichte. Mit seiner wuchtigen Sprache/seinen Sprachen schlägt er Kerben in die Gegenwart." Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird Breyger am 5. November im Literaturhaus Wien verliehen. Die Laudatio wird die Autorin Margret Kreidl, 1994 erstmals mit dem Preis bedacht, halten.

Die Jurymitglieder Robert Schindel und Gustav Ernst würdigten in einer Aussendung des Literaturhauses Wien am Freitag Breygers Sound, der "durch die kunstvolle Verwebung poetischer Bilder fragiler Landschaften mit einer literarisierten Mündlichkeit" überrasche und hoben seine "investigative Poesie" hervor, die es vermöge, "auf subversive und raffinierte Weise aufklärerisch zu sein."

Yevgeniy Breyger wurde im ukrainischen Charkiw geboren, lebte ab 1999 mit seiner Familie in Magdeburg und lebt und arbeitet in Wien, wo er als Senior Lecturer Literarisches Schreiben am Institut für Sprachkunst der Universität für Angewandte Kunst Wien lehrt. Nach Studien des Kreativen Schreibens, Kulturjournalismus und der Curatorial Studies in Hildesheim, Leipzig und Frankfurt am Main debütierte er 2016 mit seinem Lyrikband "flüchtige monde", dem die Bände "Gestohlene Luft" (2020), "Kryptomagie" (2022) und "Frieden ohne Krieg" (2023) folgten. Im Februar 2026 erscheint sein Gedichtband "Hallo Niemand" bei Suhrkamp, für 2027 ist im selben Verlagshaus sein erster Roman angekündigt.

Vielfach ausgezeichnet

Für sein Werk erhielt er unter anderem 2019 den Leonce-und-Lena Preis der Stadt Darmstadt, 2021 den Lyrikpreis München, 2023 den manuskripte-Preis des Landes Steiermark und den Christine Lavant Preis, 2024 den Klopstock-Preis und 2025 den Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft.

Der Reinhard-Priessnitz-Preis wird seit 1994 jährlich an Autorinnen und Autoren vergeben, die in deutscher Sprache schreiben. Die Auszeichnung erinnert an den Wiener Autor Reinhard Priessnitz. Der Vertreter der Neuen Poesie starb 1985 im Alter von 40 Jahren. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern zählen etwa Kathrin Röggla, Hanno Millesi, Barbi Marković, Elias Hirschl und Laura Freudenthaler, die im Vorjahr prämiert wurde.

Zusammenfassung
  • Yevgeniy Breyger, geboren 1989 in Charkiw und seit 1999 in Magdeburg, erhält den mit 5.000 Euro dotierten Reinhard-Priessnitz-Preis 2025, der am 5. November im Literaturhaus Wien verliehen wird.
  • Die Jury hebt Breygers "wuchtige Sprache" und seine "investigative Poesie" hervor, die auf subversive und raffinierte Weise aufklärerisch sei.
  • Breyger, der seit 2016 mehrere Lyrikbände veröffentlichte und 2026 sowie 2027 neue Werke bei Suhrkamp plant, wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2025 mit dem Literaturpreis des Kulturkreises der deutschen Wirtschaft.