APA/APA/dpa/Jan Woitas

Publikum erobert Leipziger Buchmesse zurück

0

Die Leipziger Buchmesse hat nach drei Jahren Corona-Zwangspause fast wieder so viele Menschen angezogen wie vor der Krise. Es seien 274.000 Besucherinnen und Besucher auf das Messegelände und zum Lesefestival "Leipzig liest" gekommen, teilte die Messe zum Abschluss mit. "Das ist ein fulminantes Comeback der Leipziger Buchmesse", sagte Direktor Oliver Zille. Der österreichische Gastland-Auftritt unter dem Motto "Mea ois wia mia" (Mehr als wir) zog viel Aufmerksamkeit auf sich.

Katja Gasser, die den Gastland-Auftritt als Künstlerische Leiterin verantwortet hat, freute sich im APA-Gespräch über den "großen Zuspruch und das Interesse des Publikums", das am Gastland-Stand sichtbar war. Nicht nur die zahlreichen Veranstaltungen waren stets gut besucht, auch die Präsentation von heimischen Büchern und Verlagen zog viele Interessierte an - ebenso wie das Rahmenprogramm. Rund 200 österreichische Autorinnen und Autoren war angereist. Rund 60 Verlage fanden sich beim Gemeinschaftsstand der IG Autorinnen Autoren, am Gemeinschaftsstand des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels (HVB) waren ebenfalls über 60 Verlage präsent.

Seit Donnerstag hatten in Leipzig 2082 Aussteller aus 40 Ländern ihre Neuheiten rund ums Buch präsentiert. Laut Messe waren das 82 Prozent der letzten Buchmesse 2019 vor Beginn der Corona-Krise. Damals waren 286.000 Gäste gezählt worden. "Was für ein Comeback! Die Leipziger Buchmesse hat aufs Beste bewiesen, warum sie im Bücherfrühling unentbehrlich ist. Nach drei Jahren schmerzvoller Pause hat sie sich erneut als bedeutendes Forum für die Branche und öffentliche Bühne für Bücher und das Lesen gezeigt", sagte Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels.

"Wir finden, die Messe ist sehr gut gelaufen. Es waren viele Leute da", bilanzierte Patricia Bohnstedt, Vertriebsmitarbeiterin der Aufbau Verlage. "Es gab ja vorab große Fragezeichen, ob weniger Menschen als früher kommen werden. Aber ist schön zu sehen, dass alle immer noch an Büchern interessiert sind." Die Aufbau-Verlage hatten am Samstagabend Altbundeskanzlerin Angela Merkel zu einer Gesprächsrunde nach Leipzig geholt - eine von vielen sehr gefragten Veranstaltungen.

Doch der Messetrubel kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Buchbranche auch Sorgen drücken. Wegen eines anhaltenden Kostendrucks seien kleine Verlage existenziell bedroht, hatte Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, gesagt. Die Branche dringt auf eine strukturelle Verlagsförderung, um die Vielfalt zu erhalten. 80 Prozent der Verlage in Deutschland zählen zu den kleinen Unternehmen mit einem Jahresumsatz bis zu einer Million Euro.

Die Leipziger Buchmesse 2023 war noch unter dem Eindruck der Corona-Pandemie geplant worden und deswegen in den April verlegt worden. Im nächsten Jahr kehrt sie zu ihrem angestammten Termin im März zurück. Sie wird vom 21. bis 24. März veranstaltet. Als Gastland werden sich dann die Niederlande und Flandern in Leipzig präsentieren.

ribbon Zusammenfassung
  • Die Leipziger Buchmesse hat nach drei Jahren Corona-Zwangspause fast wieder so viele Menschen angezogen wie vor der Krise.
  • Es seien 274.000 Besucherinnen und Besucher auf das Messegelände und zum Lesefestival "Leipzig liest" gekommen, teilte die Messe zum Abschluss mit.
  • Die Leipziger Buchmesse hat aufs Beste bewiesen, warum sie im Bücherfrühling unentbehrlich ist.
  • Als Gastland werden sich dann die Niederlande und Flandern in Leipzig präsentieren.