Notenblatt vom "Sandmännchen"-Lied beim Restaurator
Für Anne Wöhner ist das Notenblatt eine wertvolle Erinnerung an ihren Großvater und an ihre Kindheit. Wenn ihr Großvater früher am Flügel saß und spielte, habe sie als kleines Mädchen oft zusammen mit ihrer Schwester und ihrer Cousine dazu getanzt. Als sie das Autograph vor knapp fünf Jahren von ihrem Vater weitervererbt bekam, habe sie einen speziellen Rahmen mit Museumsglas fertigen lassen, erzählt sie. So sollte das Papier vor schädigender Lichteinstrahlung geschützt sein. Weil die Schrift aber dennoch verblasst, lässt sie das Notenblatt nun restaurieren.
Werner Obermeier betreibt eine Buchbinderei und ist auch auf die Restaurierung historischer Bücher spezialisiert. Insgesamt sei das Notenblatt noch in einem guten Zustand, bescheinigt der Fachmann der Komponisten-Enkelin. Überschrieben sind die Notenzeilen schlicht mit "Sandmann, lieber Sandmann".
Das Ost-Fernsehen habe damals mitbekommen, dass das West-Fernsehen eine "Sandmann"-Sendung plante, erzählt Wöhner. Da habe der Osten schneller sein wollen und ihr Großvater den Auftrag bekommen, eilig die Titelmelodie zu schreiben. Den Text habe ihm eine Fernsehredakteurin durchtelefoniert, drei Stunden später sei die Komposition fertig gewesen. Dass das Lied einmal gesamtdeutsches Kulturgut werden und deutsch-deutsche TV-Geschichte schreiben würde, konnte Richter damals nicht ahnen.
Zusammenfassung
- Das Notenblatt des berühmten 'Sandmännchen'-Lieds, das 1959 von Wolfgang Richter komponiert wurde, wird 66 Jahre später in Niederbayern restauriert.
- Anne Wöhner, die Enkelin des Komponisten, hat das vergilbte Notenblatt zur Restaurierung gegeben, da die Schrift trotz Schutzmaßnahmen verblasst.
- Die Melodie wurde ursprünglich für das Ost-Fernsehen innerhalb von drei Stunden komponiert und ist heute ein gesamtdeutsches Kulturgut.