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NÖ Kulturpreise im Zeichen von "Wertschätzung und Respekt"

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Als Ausdruck von "Wertschätzung und Respekt" versteht Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die mittlerweile 61. Verleihung der Kulturpreise des Landes NÖ, die am Freitagabend im Festspielhaus St. Pölten vergeben wurden. Zu den Würdigungspreisträgern zählen unter anderem Bijan Khadem-Missagh (Gründer des Festivals Allegro Vivo, Geiger, Komponist und Dirigent), der Journalist und Schriftsteller Martin Pollack oder die bildende Künstlerin Isolde Joham.

Die von Alfons Haider moderierte Kulturpreisgala fand diesmal in kleinerem Rahmen auf der Bühne des Festspielhauses statt. In Zeiten der Pandemie wolle das Land Niederösterreich ein fairer Partner sein, betonte Mikl-Leitner, und habe auch die Künstler gegen akute "Existenzbedrohung" unterstützt. "Die Pandemie wird uns weiterhin in Atem halten", befürchtet die Landeshauptfrau, doch Kunst und Kultur müssten dennoch möglich sein.

Für musikalisches Wohlgefühl sorgten das Ensemble Velvet Elevator, die Gruppe "Federspiel" und die Cellistin und Sängerin Marie Spaemann. Kritische Töne blieben trotzdem nicht aus. In ihrer Festrede unter dem Motto "Ohne Mundschutz" erinnerte Mercedes Echerer daran, dass die freie Szene während des Lockdowns "ins Prekariat gerutscht" sei. Sie habe sich mehr Solidarität seitens der geförderten Institutionen erwartet, so Echerer, aber "wir gingen getrennte Wege". Für die bevorstehende Urheberrechtsnovelle wünscht sie sich eine sorgfältig durchdachte Lösung.

Pollack wiederum empfindet den öffentlichen Diskurs in Österreich "jämmerlich" und "erschreckend" und fordert "Anständigkeit" statt einer Mentalität des "hate speech". Khadem-Missagh sieht die Kunst in gesellschaftlicher Verantwortung, und Regisseurin Viktoria Schubert meint, dass die Liebe zum Theater den jungen Menschen über die Schulen vermittelt werden sollte: "Das Basiswissen fehlt!"

Würdigungspreise (W) und Anerkennungspreise (A) ergingen in den Sparten "Darstellende Kunst" an Viktoria Schubert (W), Sophie Aujesky und Handicapped Unicorns Niederösterreich (A), "Bildende Kunst" an Isolde Joham (W), Anne Glassner und Philip Patkowitsch (A), "Literatur" an Martin Pollack (W), Sandra Gugic und Andrea Winkler (A), "Musik" an Bijan Khadem-Missagh (W), Lukas Lauermann und Jörg Leichtfried (A), "Erwachsenenbildung" an Gerhard Floßmann (W), Willkommen - Verein zum Finden einer neuen Heimat und Die Filmchronisten Ötscher:Reich, "Medienkunst" an Filmclub Drosendorf (W), Kulturverein Film.Kunst.Kino und Andreas Zeugswetter (A), "Volkskultur und Kulturinitiativen" an Ingeborg Hauser (W), Scheibbser 3er und Villa Kunterbunt (A). Der "Sonderpreis für künstlerische und kulturelle Auseinandersetzungen mit der Menschenwürde" ging an den Verein Sog. Theater (W) sowie an Sabine Luger und Verena Prenner (A). Die Kulturpreise sind mit je 11.000 Euro (Würdigungspreis) und je 4.000 Euro (Anerkennungspreis) dotiert.

(S E R V I C E - Informationen zu den Kulturpreisen des Landes NÖ: https://celum.noeku.at/pinaccess/pinaccess.do?pinCode=NFtG1t8V5Hh2)

ribbon Zusammenfassung
  • Als Ausdruck von "Wertschätzung und Respekt" versteht Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) die mittlerweile 61. Verleihung der Kulturpreise des Landes NÖ, die am Freitagabend im Festspielhaus St. Pölten vergeben wurden.
  • Zu den Würdigungspreisträgern zählen unter anderem Bijan Khadem-Missagh, der Journalist und Schriftsteller Martin Pollack oder die bildende Künstlerin Isolde Joham.

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