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Nino aus Wien besingt den "Ocker Mond"

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Er sitzt im "Hawelka" ganz hinten im Eck, philosophiert sich mit dem "Taxi Driver" durch die Nacht oder sieht die Augen von "Stella" im U-Bahn-Fenster: Der Nino aus Wien ist mit einem neuen Album zurück, auf dem er in seiner typischen Manier kleine Geschichten ganz groß macht. Mit "Ocker Mond" hat der Musiker ein Soloalbum klassischen Zuschnitts aufgenommen, und das "in einer einzigen Febernacht".

Er sitzt im "Hawelka" ganz hinten im Eck, philosophiert sich mit dem "Taxi Driver" durch die Nacht oder sieht die Augen von "Stella" im U-Bahn-Fenster: Der Nino aus Wien ist mit einem neuen Album zurück, auf dem er in seiner typischen Manier kleine Geschichten ganz groß macht. Mit "Ocker Mond" hat der Musiker ein Soloalbum klassischen Zuschnitts aufgenommen, und das "in einer einzigen Febernacht".

So schreibt es Nino Mandl im Begleittext zu den zwölf Stücken, die bis auf zwei kleine Ausnahmen nur von seiner Stimme und Gitarre leben. "Ich musste etwas tun", so der Sänger über seinen Antrieb nach einem langen Winter - respektive dem bis dato jüngsten, selbstbetitelten Album, das vor eineinhalb Jahren das Licht der Welt erblickt hat. Darauf hat er gewissermaßen die ganze Bandbreite seines Könnens (und auch seiner Band) dargelegt, von der langen Form bis zu Kollaborationen wie mit der Gruppe Franui.

Und nun? Nun lautet die Maxime Reduktion, liefert der Nino aus Wien das, was gemeinhin ein Debüt im Singer-Songwriter-Segment ausmacht. Ein bisschen wie nebenbei gespielt klingen die Stücke, beginnend beim lockeren Opener "Australien". Aber schon das folgende "Taxi Driver" packt den Hörer mit seinem intimen Gestus, wird man ganz nah herangeholt an diese Geschichte, an das Erzählen über ein Leben - oder vielleicht sogar viele.

"Gut ist es zu schwimmen, zu fliegen und zu singen", erfährt man in "Unter Fischen", gleich danach darf man tanzen, hinterfragen und strawanzen. Irgendwie verführt Nino mit "Ocker Mond" zu allem gleichzeitig: Es sind Orte nah und fern, die herbeigeschworen werden, vor allem aber sind es kleine Wortspiele und eingängige Harmonien, die zum bewussten Hinhören und Nachdenken verleiten. Und genau in der Mitte, beim Titelsong "Ocker Mond", scheppert das Schlagzeug von David Wukitsevits, während Nino seine Gitarre auf Groove gepolt hat.

Im "Simmeringer Traum" weiß er: "Es ist richtig, was ich mach." Stimmt. Sein nonchalanter Vortrag, das keineswegs immer fehlerfreie, aber dafür umso charmantere Spiel auf seinem Instrument, seine Texte, all das führt der Nino aus Wien zu einem äußerst gelungenen Album zusammen, bei dem ihm schließlich auch Kollege Ernst Molden an den Saiten für das "Wienerlied" beistand. "Nicht sauber, aber schnell" sagt Nino selbst über "Ocker Mond". Eben eine kurzweilige Unterhaltung für eine Frühlingsnacht.

(S E R V I C E - Weitere Infos zum Album unter https://medienmanufaktur.com; www.derninoauswien.at)

ribbon Zusammenfassung
  • Mit "Ocker Mond" hat der Musiker ein Soloalbum klassischen Zuschnitts aufgenommen, und das "in einer einzigen Febernacht".

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