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Neues Album der dänischen Rocker Volbeat

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Auch Volbeat mussten wegen der Pandemie ihre Tourneen absagen. "Dass wir stattdessen viel Zeit mit unseren Familien verbringen konnten, hat unsere Batterien aufgeladen", sagte Drummer Jon Larsen im APA-Interview. Mit "Servant Of The Mind" bringt die dänische Metalband mit Einflüssen aus Rockabilly, Country, Punk und Rock 'n' Roll am 3. Dezember nicht zuletzt aus diesem Grund ein vor Energie strotzendes Album heraus. "Es tut sich viel darauf", betonte Larsen.

Die Pause zwang die Musiker zum Umdenken: "Statt nichts zu tun, entschlossen wir uns, ein paar Wochen freizunehmen", erzählte Larsen. Sänger, Gitarrist und Songwriter Michael Poulsen zog sich "in sein Verlies zurück und kam dann mit neuem Material an", blickte der Drummer zurück. "Zunächst dachten wir noch gar nicht an ein Album. Wir wollten bloß ein paar Ideen ausarbeiten, nur um überhaupt irgendwas zu tun. Dann nahmen wir im vergangenen Sommer ein Demo auf. Und da wir mit dem Resultat sehr zufrieden waren und nichts Besseres zu tun hatten, stellten wir die Songs für ein Album fertig."

Der Vorgänger "Rewind, Replay, Rebound" hatte das Fan-Lager gespalten und unterschiedliche Kritiken erhalten. "Es stimmt schon", nickte der Schlagzeuger, "einige Leute dachten, wir hätten den Kopf verloren oder wir wären komplett aus der Spur geraten. Aber wir wollten damals ein waschechtes Rockalbum machen, die ganz harten Riffs wurden deshalb ein bisschen in den Hintergrund gestellt. Mit dem neuen Album sind sie wieder da. Es gibt eben harte Riffs, aber auch viele eingängige Sachen. Ich denke, uns ist ein guter Mix aus dem gelungen, was Volbeat ausmacht."

In den USA stürmte "Wait A Minute My Girl", die erste Auskopplung aus "Servant Of The Mind", an die Spitze der Billboard Mainstream Rock Airplay-Charts. Das gelang Volbeat als einziger nicht-nordamerikanischer Band bereits neun Mal. "Ich glaube, wir sind damit knapp hinter Metallica", sagte Larsen. "Das amerikanische Radio war bisher sehr freundlich zu uns. Außerdem hat sich die Fußarbeit ausgezahlt, wir haben einfach überall gespielt. In Europa war das nicht anders. Als wir begonnen habe, spielten wir in kleinen Venues, in Toiletten. Aber die Clubs wurden immer größer, und dann traten wir plötzlich in den Stadien auf. Verrückt!"

"Servant Of The Mind" bietet große, treibende Hymnen, einen Titelsong, der an Metal-Legende Ronnie James Dio erinnert, und sogar Platz für ein Piano und ein Saxofon. Außerdem singt Poulsen im Duett mit seiner Landsfrau Stine Bramsen erstmals auf einer Platte in seiner Muttersprache. "Dagen Før" sei aus einem Überbleibsel von "Rewind" entstanden, so Larsen: "Michael konnte den Song damals nicht fertigstellen. Seine Verlobte hat ihn irgendwann gefragt, was mit diesem wunderschönen Lied passiert sei. Sie meinte, er solle sich bemühen und weiter daran arbeiten. Also hat er sich zurückgezogen und ihn tatsächlich fertiggestellt."

Larsen, begeisterter Sammler von Vinyl-Alben, Star-Wars-Figuren, Horrorfilm-Plakaten und "ähnlichem Zeug", ist sich natürlich der Kraft von Musik bewusst: "Egal in welche Stimmung man kommen will, es gibt die richtige Musik dazu. Wenn ich zu Hause aufräume, lege ich die Ramones auf, weil ich dann schneller bin", lachte der Däne. Und gegen den Lockdown-Blues kommt für Volbeat-Enthusiasten "Servant Of The Mind" gerade recht.

ribbon Zusammenfassung
  • "Dass wir stattdessen viel Zeit mit unseren Familien verbringen konnten, hat unsere Batterien aufgeladen", sagte Drummer Jon Larsen im APA-Interview.
  • Mit "Servant Of The Mind" bringt die dänische Metalband mit Einflüssen aus Rockabilly, Country, Punk und Rock 'n' Roll am 3. Dezember nicht zuletzt aus diesem Grund ein vor Energie strotzendes Album heraus.
  • Das gelang Volbeat als einziger nicht-nordamerikanischer Band bereits neun Mal.

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