APA/Marco Borrelli

Muti dirigierte in Wallfahrtsort Lourdes

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Im Rahmen seines Projekts "Wege der Freundschaft" ist Riccardo Muti am Montagabend bei einem Konzert im französischen Marien-Wallfahrtsort Lourdes aufgetreten. Vor 3.000 vor der Basilika der Stadt versammelten Zuschauern dirigierte er das Jugendorchester "Luigi Cherubini" sowie einen Chor mit ukrainischen Musikern.

Aufgeführt wurde Vivaldis "Magnificat" mit der Sopranistin Arianna Vendittelli. 100 Kinder sangen Mozarts "Ave verum corpus" im Chor. Das Programm umfasste auch Andachtslieder aus der baskischen, okzitanischen und orthodoxen Tradition. Applaus erntete der deutsche Hornist Felix Klieser, der ohne Arme geboren wurde und mit den Zehen des linken Fußes sein Instrument spielt. Dabei ist das Horn auf einem speziellen, von einem Instrumentenbauer für ihn entwickelten Metallständer stabil befestigt. 2010 erhielt Klieser in Innsbruck den "Life Award" in der Kategorie Kunst.

Am Konzert beteiligten sich auch Künstler des Chors des Nationalen Operntheaters der Ukraine "Taras Schewtschenko" unter der Leitung von Bogdan Plish. Dieselben Musiker hatten 2018 am Freundschaftskonzert in Kiew teilgenommen, das von Mutis Frau Cristina Mazzavillani, der Gründerin des Ravenna Festivals, organisiert worden war. Die Musiker, die in Ravenna, dem Wohnort Mutis, Zuflucht vor dem Krieg gefunden haben, trugen ein traditionelles liturgisches Abendmahlslied aus dem 13. Jahrhundert vor.

"Die Pandemie hat uns unsere Zerbrechlichkeit und die Allgemeingültigkeit der Erfahrung von Schmerz noch bewusster gemacht. Doch das Leiden ist nicht die einzige Sprache, die keine Grenzen kennt. Musik überwindet alle kulturellen, sprachlichen und religiösen Unterschiede und kann wieder zu einer Botschafterin des Friedens und der Solidarität werden", kommentierte Muti.

Der 80-Jährige Maestro tritt am Donnerstag auch im Marien-Wallfahrtsort Loreto in Mittelitalien auf. Dabei wird dasselbe Programm wie in Lourdes aufgeführt. Das Konzert ist dem ukrainischen Mariupol, der Stadt Marias, und den Opfern aller Kriege gewidmet.

Muti feiert das 25. Jubiläum seiner Konzertreihe "Le Vie dell'Amicizia" ("Wege der Freundschaft"), in deren Rahmen er jährlich an einem von einer Krise betroffenen Ort gastiert. Stationen der Konzertreihe waren in den vergangenen Jahren bereits Sarajevo, Beirut, Jerusalem, Moskau, Istanbul oder Kairo. Im Rahmen des "Cherubini"-Jugendorchesters arbeitet der Dirigent mit jungen italienischen Musikern zusammen. Die Konzerte in Krisenorten bezeichnet Muti als "Brücken der Brüderschaft".

ribbon Zusammenfassung
  • Im Rahmen seines Projekts "Wege der Freundschaft" ist Riccardo Muti am Montagabend bei einem Konzert im französischen Marien-Wallfahrtsort Lourdes aufgetreten.
  • Vor 3.000 vor der Basilika der Stadt versammelten Zuschauern dirigierte er das Jugendorchester "Luigi Cherubini" sowie einen Chor mit ukrainischen Musikern.
  • Das Konzert ist dem ukrainischen Mariupol, der Stadt Marias, und den Opfern aller Kriege gewidmet.