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Linzer Klangwolke als fließende Überraschung

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Eine 18 Meter hohe Harfe auf der Donau, Cellistinnen unter Wasser und eine eigens komponierte Musik - das sind ein paar Zutaten zur 21. Linzer Klangwolke "Panta Rhei". Eine durchgehende Geschichte gibt es nicht, sagte Regisseur Robert Dornhelm in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz. "Lassen Sie sich überraschen", lud er ein, die vielen Impressionen, "eine poetisch, eine, die zum Schmunzeln oder Träumen bewegt" unvoreingenommen zu genießen.

Er habe die Klangwolke seit 20 Jahren im Kopf, sagte Dornhelm, seit ihn Hannes Leopoldseder - einer der Erfinder - erstmals eingeladen habe. Nun ist es soweit und der Star-Regisseur probt bereits in Linz. In den sechs Wochen habe sich viel verändert. "Ich habe viel mehr Kopfweh. Ich habe es unterschätzt, wie schwierig es ist, Schiffe, ein Team, die Kamera und die Donau zu verbinden", erklärte der mit zwei Emmys ausgezeichnete Dornhelm. Er sei es gewöhnt, Szenen wiederholen zu können. Für den Fall des Falles sei viel aufgenommen worden, das dann in einer 16 Meter hohen und 50 Meter breiten Wasserprojektion gezeigt werden könne. Generell finde er aber "Fehler gehören zur Kunst dazu und Perfektion ist keine Prämisse". Ausschnitte werden auf zwei großen Bildschirmen übertragen, allerdings kommen Illusionen vor und "die wirken nicht abgefilmt", hofft Dornhelm, bei der Abendregie mitreden zu können.

Einen Stargast verriet Dornhelm doch. Michael Köhlmeier wird neun noch unveröffentlichte Gedichte vorlesen. "Wir haben 'Der Unfisch' miteinander gemacht", erläuterte er. Den Walfisch werde man wiederbeleben und in die Donau projizieren. Die Musik zur Klangwolke stammt von Roman Kariolou, der schon oft mit Dornhelm arbeitete, und wurde mit einem Orchester und Solisten eingespielt. Er habe sich Gedanken über das große Ganze gemacht, das müsse nicht für jeden dasselbe bedeuten, sagte der Komponist. "Außergewöhnliche Lösungen" für die Bühne versprach Jacob Schaefer. Anne-Sophie Lienbacher steuert die Kostüme bei - "Die Entfernung zum Publikum ist imposant". Choreografin Akemi Takeya machte eher die Arbeit mit Dornhelm zu schaffen, "er hat einen ganz anderen Stil und eine andere Ästhetik".

Das fast schon obligate Feuerwerk am Schluss bleibt heuer aus. "Es gibt künstlerische Ausdrucksformen, die nicht so feinstaubintensiv sind", erklärte Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ). Der Verzicht auf das Feuerwerk sei auch ein Zeichen des friedlichen Miteinanders. Das Budget der Klangwolke gab Dietmar Kerschbaum, der künstlerische Direktor der LIVA, mit einer Million Euro an. Sparkasse-Vorstandsvorsitzende Stefanie Christina Huber bekräftigte die langjährige Partnerschaft für weitere drei Jahre.

Die Klangwolke wird heuer auch für das Publikum anders als sonst funktionieren. Der Präventionsbeauftragte Wolfgang Scheibner erklärte das Procedere. "Das gesamte Gelände wird eingezäunt, mit vier Schleusen als Eingänge". Diese seien ab 16.00 Uhr geöffnet. Über einen Registrierungslink - http://brucknerhaus.at/registrierungklangwolke - können sich Besucherinnen und Besucher ab Donnerstag, 2. September, anmelden. Dieses digitale Ticket, ein 3-G-Nachweis und ein Personalausweis sind für den Einlass zur Klangwolke erforderlich. Eine Personenbeschränkung gebe es nicht. "Das gesamte Areal steht zur Verfügung, da passen grundsätzlich 100.000 Leute hin", sagte Scheibner. Ein Impfbus sei von 18 bis 19.30 Uhr beim Lentos positioniert.

Die klassische Klangwolke eine Woche später steht im Zeichen der Frauen. Dirigentin Silvia Spinnato wird mit dem Female Symphonic Orchestra Austria unbekannte Komponistinnen aus der Klassik und Romantik spielen. Kerschbaum widmete das Konzert spontan den Frauen und Mädchen in Afghanistan. Die Kinderklangwolke "Die Flut aus Mut" am 12. September lädt zum Mitmachen ein.

(S E R V I C E - "Panta Rhei" Visualisierte Linzer Klangwolke, im Donaupark 11. September, 20.30 Uhr - Einlass ab 16.00 Uhr, Registrierung unter http://brucknerhaus.at/registrierungklangwolke erforderlich. Die Klangwolke wird für ORF III aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt. Kinderklangwolke "Die Flut aus Mut", 12. September, Warm-up ab 14.30 Uhr. Klassische Klangwolke am 18. September, 19.30 Uhr, Großer Saal im Brucknerhaus.)

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  • Eine 18 Meter hohe Harfe auf der Donau, Cellistinnen unter Wasser und eine eigens komponierte Musik - das sind ein paar Zutaten zur 21. Linzer Klangwolke "Panta Rhei". Eine durchgehende Geschichte gibt es nicht, sagte Regisseur Robert Dornhelm in einer Pressekonferenz am Dienstag in Linz. "Lassen Sie sich überraschen", lud er ein, die vielen Impressionen, "eine poetisch, eine, die zum Schmunzeln oder Träumen bewegt" unvoreingenommen zu genießen.

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