APA/Katharina Liatskaia

Lentos-Schau "Simulacra" zwischen Traum und Wirklichkeit

05. Juni 2025 · Lesedauer 2 min

Die Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen Illusion und Realität, zwischen 2D und 3D, beleuchtet die in Wien und Prag arbeitende Künstlerin Nika Kupyrova ab Freitag im Untergeschoß des Linzer Lentos. Die Schau "Simulacra" ist bis 17. August zu sehen. Die Besucher werden in ihr auch hinsichtlich der verwendeten Materialien einer Illusion aussetzt - nicht alles ist, was es zu sein scheint.

Nika Kupyrova, 2023 mit dem Kardinal König Kunstpreis ausgezeichnet, schöpft ihre Inspiration zum einen aus ihrem über Jahre gewachsenen Archiv aus digitalen Bildern, zum anderen aus der Literatur. Oft bilden Szenen und Figuren in Texten - egal ob Hochkultur, Agatha Christie oder Sci-Fi - Grundlagen für ihre Bilder, Skulpturen und Installationen.

Eine Wand zeigt eine Reihe von Hundeporträts auf Holztafeln, die sie gemeinsam mit ihrer Mutter gefertigt hat. Die Motive zirkulierten zunächst im Netz, sie wollte sie aber haptisch erfahrbar machen. Im Hinterkopf hatte sie dabei eine Romanfigur, die in ihren Träumen von einem unheimlichen weißen Hund verfolgt wird und immer wieder nur in die nächste Ebene des Traums entkommt, in der sie wieder auf den Hund trifft, schilderte sie die Entstehungsgeschichte.

Das Verschwimmen von Realität und Fiktion, von Schlaf und Wachzustand hat es ihr besonders angetan. Der Moment vor dem Einschlafen lasse die Kreativität auflodern, leider könne man sich diese guten Ideen nicht immer merken, meinte sie bei der Presseführung am Donnerstag. So manches scheint sie aber aus diese Phase doch herüberzuretten, wie man in der Ausstellung sehen kann.

Mystische Kopfbedeckungen aus Papier

Der Saal wird dominiert von einer Reihe von Skulpturen, davon viele Kopfbedeckungen, die fantastisch, mystisch, archaisch anmuten. Aus einer Kappe wächst Gehölz, aus einer anderen korallenartige Gebilde, ein metallglänzendes Riesenauge blickt einem ins Gesicht - aber alles ist nur Schein, in Wirklichkeit sind alle Werkstücke aus Papier gefertigt, wie Nika Kupyrova verriet. Die Lust an der Illusion ist es, was ihre Arbeiten ausmacht.

Im zweiten Raum des Ausstellungsbereichs ist die titelgebende Videoarbeit "Simulacra" auf großer Leinwand zu sehen. Avatare tragen hier die gezeigten Kopfbedeckungen, unterlegt mit einer gruselig-mystischen Klangkulisse. Im Rahmenprogramm können die jüngeren Besucher inspiriert davon selbst Traumwesen aus Papiermaché gestalten.

(S E R V I C E - "Nika Kupyrova: Simulacra", Lentos Kunstmuseum Linz, Ernst-Koref-Promenade 1, 6.6. bis 17.8., Di-So 10 - 18 Uhr, Do 10 - 20 Uhr, www.lentos.at)

Zusammenfassung
  • Die Ausstellung 'Simulacra' von Nika Kupyrova ist vom 6. Juni bis 17. August im Lentos Kunstmuseum Linz zu sehen und widmet sich der Grenze zwischen Traum und Wirklichkeit sowie zwischen Illusion und Realität.
  • Viele der präsentierten Skulpturen, insbesondere mystisch anmutende Kopfbedeckungen, bestehen ausschließlich aus Papier und spielen gezielt mit der Wahrnehmung der Besucher.
  • Im Rahmenprogramm können Kinder eigene Traumwesen aus Papiermaché gestalten, während im zweiten Raum eine Videoarbeit Avatare mit den gezeigten Kopfbedeckungen präsentiert.