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Landesmuseum Burgenland bleibt bis Herbst 2027 geschlossen

Heute, 13:54 · Lesedauer 2 min

Die Sanierung des burgenländischen Landesmuseums wird ein Jahr länger dauern als ursprünglich angenommen. Statt im Herbst 2026 soll das Haus nun im Oktober 2027 wiedereröffnet werden. Der Grund dafür ist, dass sich die Schäden an der Bausubstanz bei genauerer Begutachtung als gravierender herausgestellt haben als gedacht, erläuterte die Geschäftsführerin der Landesimmobilien Burgenland (LIB), Jutta Benedek, am Donnerstag bei einer Pressekonferenz.

Das Museum war im Vorjahr nach unwetterbedingten Wasserschäden geschlossen und ausgeräumt worden, da das Wasser auch die Exponate gefährdete. "Wir haben hier wirklich eine uralte Bausubstanz", betonte Benedek. Diese stehe innen wie außen unter Denkmalschutz, was eine enge Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt erfordere. Derzeit laufen noch behördliche Prüfungen, und die Ausschreibungen werden vorbereitet. Im kommenden Frühjahr sollen die Bauarbeiten dann offiziell starten.

Mit der Sanierung soll das Landesmuseum zu einem "Ort der Begegnung" werden, meinte Museumsleiterin Margit Fröhlich. Die Aula soll als "lebendiges Zentrum" zum Verweilen einladen und die Dauerausstellung viel eher als Hauptausstellung verstanden werden. "Als Gesellschaftsmuseum müssen wir viel rascher auf gesellschaftliche Veränderungen reagieren", so Fröhlich. Auch zusätzliche immersive und interaktive Angebote sind geplant.

An die rund 75.000 Objekte und Objektgruppen will Fröhlich "neue Fragen stellen". So soll der Münzschatz von Kemeten etwa nicht mehr nur die Geschichte der Türkenkriege und schwieriger Zeiten im Burgenland erzählen, sondern auch jene von Ängsten und bedrohlichen Situationen - um über Emotionen ins Heute zu übersetzen.

Referat Landesmuseum in Kulturbetriebe eingegliedert

Strukturell hat es in der burgenländischen Museumslandschaft bereits eine Änderung gegeben: Das Referat Landesmuseum aus dem Amt der Landesregierung wurde in die Kultur Betriebe Burgenland (KBB) eingegliedert. Bisher hatten sich beide Stellen die Zuständigkeit geteilt. Seit 1. Oktober sitzen nun alle Mitarbeiter bei den Kulturbetrieben. Doppelstrukturen wurden so bereinigt, erläuterte KBB-Geschäftsführerin Claudia Priber.

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Landesmuseums findet im kommenden Jahr der Österreichische Museumstag im Burgenland statt. Dieser kann aufgrund der Verzögerung nun zwar nicht im Landesmuseum selbst über die Bühne gehen, wird aber an anderen Standorten der Kulturbetriebe abgehalten. Auch Baustellenbesuche sind geplant, so Priber.

Zusammenfassung
  • Die Wiedereröffnung des Landesmuseums Burgenland verzögert sich um ein Jahr auf Oktober 2027, weil sich die Schäden an der alten, denkmalgeschützten Bausubstanz nach Unwetterschäden 2023 als gravierender herausgestellt haben.
  • Mit der Sanierung soll das Museum zu einem 'Ort der Begegnung' mit interaktiven und immersiven Angeboten werden, wobei die rund 75.000 Objekte künftig neue gesellschaftliche Fragestellungen aufgreifen.
  • Strukturell wurde das Referat Landesmuseum in die Kultur Betriebe Burgenland eingegliedert, und zum 100-jährigen Jubiläum findet der Österreichische Museumstag 2025 an anderen Standorten im Burgenland statt.