APA/HELMUT FOHRINGER

Kultur soll im April starten, in Vorarlberg schon früher

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Die Verwirrung um eine künftige Lockerung der derzeitigen Kultur-Lockdown-Bedingungen ist prolongiert. Zwar korrigierte sich Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) heute, Montag, noch im Lauf der Pressekonferenz der Bundesregierung selbst und sprach von Öffnungsschritten im April statt wie zuvor im Mai, was die für 15. März angekündigten Öffnungen in der "Pilotregion" Vorarlberg für die Kultur bedeuten, blieb vorerst vage.

Vor 14 Tagen hatte die Bundesregierung Lockerungen im Bereich des Veranstaltungswesens "rund um Ostern" in Aussicht gestellt und erneute Beratungen für 1. März angekündigt. Trotz steigender Infektionszahlen sollen Gastgärten nun zu Ostern wieder öffnen können, von der Kultur, deren Gleichbehandlung mit der Gastronomie zuletzt außer Streit stand, war dabei jedoch keine Rede. "Alles, was outdoor stattfindet, ist besser als indoor", meinte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) allerdings fast gleichlautend mit Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ). Ob damit auch Open-Air-Veranstaltungen früher erlaubt sein werden, ist unklar.

Eine Präzisierung der von Kurz auch für die Kultur in Vorarlberg per 15. März angekündigten Öffnungsschritte durch den Vorarlberger Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) unterblieb zunächst. Im Gespräch mit der APA konkretisierte Wallner seine Vorstellungen insofern, als es in erster Linie um die Jugend gehe. Es sei wichtig, dass die Jugendlichen wieder gemeinsam musizieren oder auch Theater spielen können. "Veranstaltungsregeln" - welche Veranstaltungen dürfen im Allgemeinen unter welchen Bedingungen und mit wie vielen Besuchern stattfinden - müssten noch diskutiert werden, räumte der Landeshauptmann ein. Das "Signal" hinsichtlich der Jugend habe Vorrang gehabt.

"Das ist albern", kommentierte die Intendantin des Vorarlberger Landestheaters, Stephanie Gräve, gegenüber der APA die Äußerungen in der heutigen Pressekonferenz und zeigte sich "vollkommen überrascht": "Ich weiß noch nicht, was das bedeutet." Sie könne sich nicht vorstellen, dass sie Produktionen nur Schulklassen, nicht aber den Abonnenten des Theaters anbieten dürfe. Zudem sei die kleine Spielstätte des Hauses, in dem vor allem Kinderstücke liefen, unter den derzeitigen Pandemie-Bedingungen bloß für 28 Besucher zugelassen.

Gerhard Ruiss, Geschäftsführer der IG Autorinnen und Autoren und verlässlich immer für die erste Reaktion gut, scheint es vorausgesehen zu haben. Seine noch während der Pressekonferenz verschickte heutige Aussendung trug den Titel: "Kunst und Kultur: Magere Aussichten".

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  • Die Verwirrung um eine künftige Lockerung der derzeitigen Kultur-Lockdown-Bedingungen ist prolongiert.

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