APA/APA (Archiv)/HERBERT NEUBAUER

Kaup-Hasler für schnellstmögliche Öffnung der Bundesmuseen

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Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) hat sich Mittwochabend in einem "Kultur Talk Spezial" auf Servus TV für eine schnellstmögliche Öffnung der Bundesmuseen ausgesprochen: "Das Gebot der Sparsamkeit muss zurücktreten hinter einer gesellschaftspolitischen Haltung." Museen dürfen in der Coronakrise ab Mitte Mai wieder öffnen, wobei die Bundesmuseen erst mit Anfang Juli folgen wollen.

Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) hat sich Mittwochabend in einem "Kultur Talk Spezial" auf Servus TV für eine schnellstmögliche Öffnung der Bundesmuseen ausgesprochen: "Das Gebot der Sparsamkeit muss zurücktreten hinter einer gesellschaftspolitischen Haltung." Museen dürfen in der Coronakrise ab Mitte Mai wieder öffnen, wobei die Bundesmuseen erst mit Anfang Juli folgen wollen.

"Ich habe eine ganz andere Haltung als die von den Bundesmuseen vertretene", stellte Kaup-Hasler in Richtung der Häuser wie Albertina, Belvedere oder KHM klar: "Ich finde das unmöglich, sich rein auf ökonomische Prinzipien auszureden."

Auch die Corona-Regeln der kommenden Monate für die Theaterhäuser, die in der Vorwoche von Vizekanzler Werner Kogler und der an der Diskussionsteilnahme durch einen Fahrradunfall verhinderten Kulturstadträtin Ulrike Lunacek (beide Grüne) präsentiert wurden, sieht die Landeskulturpolitikerin kritisch. Dazu gehöre vor allem die Vorgabe von 20 Quadratmetern Platz pro Person: "Ich finde das absurd." Insofern müsse man bei aller Erkenntnis der Bemühungen sagen: "Eigentlich ist ein Start im September unter diesen Voraussetzungen völlig ausgeschlossen." In diesem Falle erwarte sie, dass ein breiter Schutzschirm über die Kulturszene gebreitet werde.

"Es ist uns allen klar, dass wir im Juni nicht in großen Kollektiven proben werden", konstatierte Christian Kirchner als Geschäftsführer der Bundestheater-Holding. Aber mit den Solisten könne man arbeiten: "Wir alle müssen lernen zu improvisieren." Er sehe das Ringen der Kulturpolitik, das Mögliche zu tun, wobei wesentliche Vorgaben der umstrittenen Präsentation im Vorfeld mit den Bundestheatern abgesprochen waren.

Kircher stellte dabei in Abrede, dass sich die Bundestheater durch die Zahlungen in der Coronakrise finanziell schadlos halten könnten. In Summe würden für den Zeitraum von Beginn des Shutdowns Mitte März bis Ende Juni Staatsoper, Burgtheater und Volksoper maximal 16 Mio. Euro durch Kurzarbeitsgeld lukrieren - bei 21 Mio. Euro verlorenen Ticketerlösen. "Wir werden heuer mit einem blauen Auge davon kommen und wahrscheinlich ein Teil unserer Rücklagen hergeben. Die wirkliche Herausforderung wird das nächste Jahr", so Kircher.

Dissens herrschte in der Runde über die Frage der Freien Künstler, deren Verträge von den Häuser unter Berufung auf "Höhere Gewalt" meist nicht ausgezahlt werden. "Die subventionierten Häuser, die das Geld für die Saison bereits erhalten haben, können sich nicht auf unserem Rücken gesundsparen", ärgerte sich Bass Günther Groissböck, wobei er befürchte, dass man hier vor Gericht gehen müsse. "Irgendwann wird man aufeinander zugehen und wohl hoffentlich eine Lösung finden", kalmierte indes Kircher.

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  • Museen dürfen in der Coronakrise ab Mitte Mai wieder öffnen, wobei die Bundesmuseen erst mit Anfang Juli folgen wollen.