Kate Winslet verfilmte Drehbuch ihres Sohnes
"Ich wollte einfach einen Film machen, der sich authentisch und echt anfühlt", sagte Winslet bei der Premiere des Films am Mittwoch in London zusammen mit Anders und dem restlichen Ensemble. "Ich wollte auch keine Geschichte über jemanden erzählen, der stirbt, denn darum geht es eigentlich nicht. Es geht vielmehr um das Leben, das den Hinterbliebenen geschenkt wird." Winslet erklärte, sie habe den Film im britischen Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) ansiedeln wollen, weil dieser "massiv unterbewertet" sei.
"Wir müssen den Menschen, die diese unglaubliche Arbeit leisten, Anerkennung und Respekt zollen, insbesondere den Mitarbeitern in der Palliativpflege", sagte sie. Die Handlung sei reine Fiktion, fügte Anders hinzu, aber emotional habe ihn der Abschied von seiner Großmutter beeinflusst. Anders, dessen Vater der Filmemacher Sam Mendes ist, schrieb das Drehbuch mit 19 Jahren und zeigte es Winslet, um Feedback zu erhalten.
"Ich wusste gar nicht, ob ich ein Drehbuch schreiben konnte. Ich wollte es einfach nur versuchen. Und dass es verfilmt wurde, ist unglaublich", sagte der heute 21-jährige Anders. Winslet, die drei Kinder hat, sagte, sie habe im Laufe der Jahre immer wieder darüber nachgedacht, selbst Regie zu führen, aber die Familie habe sie sehr beschäftigt gehalten. "Ich glaube, emotional und energetisch hätte ich dafür einfach keinen Platz gehabt. Ich hätte unmöglich noch etwas anderes in meinen ohnehin schon vollen Terminkalender einbauen können. Aber es fühlte sich wie der richtige Zeitpunkt an, und ich war wirklich bereit dafür", so Winslet.
Helen Mirren als Familienmatriarchin
Im Film wird die Familienmatriarchin June (Helen Mirren) kurz vor Weihnachten ins Krankenhaus eingeliefert. Ihr Mann (Timothy Spall), ihr Sohn (Johnny Flynn) und ihre drei Töchter, gespielt von Winslet, Andrea Riseborough und Toni Collette, sowie deren Kinder eilen an ihr Krankenbett und bringen Konflikte und persönliche Probleme, aber auch Freude und Fürsorge mit. "Es ist ein so ehrlicher Blick auf den Übergang vom einen Leben ins nächste. Und es geht um Familie, das Chaos und die Schönheit des dysfunktionalen Familiensystems", sagte Collette. "Goodbye June" startet am 12. Dezember in ausgewählten britischen Kinos und ist ab dem 24. Dezember auf Netflix verfügbar.
Zusammenfassung
- Kate Winslet gibt mit dem Film 'Goodbye June' ihr Regiedebüt, das Drehbuch schrieb ihr Sohn Joe Anders mit 19 Jahren, inspiriert vom Krebstod seiner Großmutter im Jahr 2017.
- Im Mittelpunkt steht eine Familie, die sich nach einem Todesfall rund um die Matriarchin June (gespielt von Helen Mirren) kurz vor Weihnachten im Krankenhaus versammelt, wobei auch Winslet selbst eine Rolle übernimmt.
- Der Film startet am 12. Dezember in ausgewählten britischen Kinos und ist ab 24. Dezember auf Netflix zu sehen.
