Jazzpianist Eddie Palmieri mit 88 Jahren gestorben
Der Künstler, als Sohn puerto-ricanischer Einwanderer am 15. Dezember 1936 in New York geboren, war bekannt für seine Experimentierfreudigkeit. So fusionierte er afrokaribische Klänge mit Jazz, Rock oder Funk. Als erster Latino gewann er 1975 einen Grammy - sieben weitere sollten folgen. Als Komponist und Bandleader gehörte er zu den Mitbegründern des Salsa-Booms der 1970er und 1980er Jahre. Sein erstes Orchester, La Perfecta, gründete er bereits 1961. Dass er damals die sonst üblichen Trompeten gegen Posaunen austauschte, galt Kritikern als Wagnis, wurde aber ein großer Erfolg.
Bekannt war Palmieri zudem für seine furiosen Konzerte, bei denen er zuweilen auch mit seinen Ellbogen auf das Klavier einhämmerte - das brachte ihm die Spitznamen "Rompeteclas" (etwa: Tastenzerstörer) und "The Madman of Salsa" (Der Verrückte der Salsa) ein. Palmieri selbst erklärte das in einem Interview mal so: "Ich bin ein frustrierter Perkussionist, das lasse ich am Klavier aus." Zu seinen Vorbildern zählte er unter anderen Thelonious Monk und Herbie Hancock sowie seinen älteren Bruder Charlie. Der ebenfalls begnadete Pianist starb 1988.
Palmieri setzte sich als Künstler auch für soziale Belange ein. In dem Song "Justicia" (Gerechtigkeit) etwa fordert er Gleichberechtigung für Schwarze und die in den USA lebenden Puerto Ricaner. "Gäbe es keine Tyrannei, wären wir alle Brüder", heißt es in dem Text. Zu seinen Klassikern zählen auch Stücke wie "Vámonos Pa'l Monte", "Azúcar", "Café" oder "La Malanga". Für Aufsehen sorgte ein Konzert für die Insassen des Sing-Sing-Gefängnisses bei New York im Jahr 1972, das auch als Livealbum erschien.
Zusammenfassung
- Der legendäre Jazz- und Salsa-Pianist Eddie Palmieri ist im Alter von 88 Jahren nach längerer Krankheit in seinem Haus in New Jersey gestorben.
- Palmieri wurde 1936 in New York geboren, gründete 1961 sein erstes Orchester La Perfecta und gewann als erster Latino 1975 einen Grammy – insgesamt erhielt er acht Grammys.
- Bekannt für seine musikalische Experimentierfreude und sein soziales Engagement, schuf er Klassiker wie "Vámonos Pa'l Monte" und gab 1972 ein vielbeachtetes Konzert im Sing-Sing-Gefängnis.