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Jazzfestival Saalfelden mit 60 Konzerten an 14 Spielorten

12. Juni 2025 · Lesedauer 3 min

Die 2019 erfolgte Neuausrichtung des Jazzfestivals Saalfelden kommt nicht nur beim Publikum und den eingeladenen Künstlern gut an, sie sorgt auch international für Anerkennung. Man habe kürzlich den "Award for Adventurous Programming 2025" des European Jazz Network erhalten, sagte der künstlerische Leiter Mario Steidl am Donnerstag bei der Präsentation der Pläne für den Sommer. Das Festival findet vom 21. bis 24. August statt, geplant sind rund 60 Konzerte an 14 Spielorten.

Der Preis würdige "mutige, visionäre und künstlerisch herausragende Programmgestaltung", erklärte Steidl. Die internationale Jury lobte die "künstlerische Qualität und eine besonders innovative Einbindung der lokalen Gemeinschaft". Für Steidl ist die Auszeichnung eine Bestärkung, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. So setzt das Festival unter anderem auf ungewöhnliche Spielorte und viele kostenlose Konzerte im öffentlichen Raum, um neues Publikum anzusprechen. Beliebt sind beispielsweise Konzerte im Stadtpark, musikalische Wanderungen, ein Ruderbootkonzert auf dem Ritzensee, im Wirtshaus oder in einer alten Buchbinderei.

Das neue Konzept sieht auch vor, dass die Künstlerinnen und Künstler nicht nur für einen Auftritt in den Pinzgau kommen und dann wieder abreisen. Das Festival versteht sich als Plattform für Vernetzung und neue Projekte. Heuer würden 184 Personen aus 26 Ländern erwartet, sagte Produktionsleiterin Daniela Neumayer. Viele Künstler seien in unterschiedlichen Formationen zu hören und nützten die Tage, um mit neuen Partnern zu arbeiten und dann ein Konzert zu geben, schilderte Steidl die besondere Atmosphäre in Saalfelden: "Wir sind eine Spielwiese, um Neues auszuprobieren."

Eröffnet wird das Festival mit einem Auftritt von Leonhard Skorupa aus Wien, der für das Jazzfestival ein neues Stück "mit großem Bogen, im Spannungsfeld zwischen Struktur und improvisatorischer Freiheit" komponiert hat. Auf der Hauptbühne sind außerdem Jazzgrößen wie Kalle Kalima, Patricia Brennan, Weird of Mouth oder Laura Jurd zu erleben. Besondere Momente verspreche das 2024 anlässlich von Bezau Beats formierte "Orchestra of Good Hope", kündigte Steidl an. Der Musiker und Performer Valentin Schuster organisiert Flashmop-Konzerte in wechselnden Formationen an noch geheimen Orten - die erfährt das Publikum erst 30 Minuten vor Beginn via App, sagte Neumayer.

Hörstationen erinnern an Widerstandskämpfer

Eine Zusammenarbeit des Festivals gibt es mit den "Orten des Gedenkens". Hörstationen erinnern an den Eisenbahner Karl Reinthaler, der sich gegen die Nationalsozialisten gestellt hatte. Zu den bestehenden fünf Stationen kommt anlässlich des Festivals eine sechste, bei der man ein von Lukas Kranzlbinder und Sun-Mi Hong geschaffenes Stück hören kann, das als Klangdenkmal für zehn weitere Widerstandskämpfer gedacht ist. In der Buchbinderei Fuchs werden die beiden Musiker an drei Festivaltagen dieses Musikstück aufführen.

Für das Festival stehe ein Budget von 870.000 Euro zur Verfügung, berichtete Veranstalter Marco Pointner. Rund 410.000 Euro kommen von Sponsoren und Förderungen. Der Rest werde selbst aufgebracht. Viele Konzerte sind schon ausgebucht. Um zu unterstreichen, welche wirtschaftliche Bedeutung das Jazzfestival habe, sei im vergangenen Jahr eine Wertschöpfungsstudie gemacht worden. Die Ergebnisse würden in Kürze präsentiert, sagte Pointner. Die ersten Zahlen seien jedenfalls sehr vielversprechend.

(S E R V I C E - Jazzfestival Saalfelden, 21. bis 24. August 2025, www.jazzsaalfelden.com)

Zusammenfassung
  • Das Jazzfestival Saalfelden findet vom 21. bis 24. August 2025 statt und bietet rund 60 Konzerte an 14 Spielorten mit 184 Künstlerinnen und Künstlern aus 26 Ländern.
  • Das Festival wurde mit dem 'Award for Adventurous Programming 2025' des European Jazz Network ausgezeichnet und setzt auf innovative Konzertorte sowie viele kostenlose Veranstaltungen im öffentlichen Raum.
  • Das Budget beträgt 870.000 Euro, wovon 410.000 Euro durch Sponsoren und Förderungen gedeckt werden, und eine aktuelle Wertschöpfungsstudie zeigt vielversprechende wirtschaftliche Effekte.