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Huda Takriti erhält Kardinal-König-Kunstpreis

Heute, 08:15 · Lesedauer 2 min

Der mit 11.000 Euro dotierte Kardinal-König-Kunstpreis geht in diesem Jahr an die aus Syrien stammende Künstlerin Huda Takriti. Ausgezeichnet wird ihr Werk "On Another Note" (2024), eine Videoinstallation, mit der Takriti auf das künstlerische Erbe ihrer Großmutter Hikmat Al-Habbal zurückgreift, teilte der Kardinal-König-Kunstfonds am Dienstag in einer Aussendung mit. Übergeben wird der Preis am 27. November in Salzburg.

Im Mittelpunkt der prämierten Arbeit stehen die Hände von Takritis Mutter, die Fotos durchblättert und Textilarbeiten entfaltet - einige davon waren von der Großmutter bewusst unvollendet gelassen worden, damit die nachfolgenden Generationen sie nach ihrem Tod weiterführen konnten. Takriti nutzt diese Fotos und Textilien als Ausgangspunkt, um eine neue "potenzielle Geschichte" zu erzählen.

Die 1990 in Damaskus geborene und in Wien lebende Künstlerin untersucht mit Medien wie Video, Film, Installation und Fotografie, welchen Einfluss konkrete persönliche Erfahrungen auf historische und politische Narrative haben können. Sie erforscht Lücken im sozialen Gedächtnis, indem sie individuelle und nationale Erzählungen miteinander verknüpft. Angesichts der heutigen Informations- und Bilderflut hinterfragt Takriti die Grenzen zwischen offizieller Geschichtsschreibung und marginalisierten Geschichten.

Der Kardinal-König-Kunstpreis wird alle zwei Jahre vergeben, Takriti ist die elfte ausgezeichnete Künstlerin. Gleichzeitig mit der Preisverleihung am 27. November in St. Virgil in Salzburg wird auch eine Ausstellung mit Werken der zehn heuer nominierten Künstlerinnen und Künstler eröffnet.

Zusammenfassung
  • Der mit 11.000 Euro dotierte Kardinal-König-Kunstpreis 2024 geht an die in Wien lebende, aus Syrien stammende Künstlerin Huda Takriti für ihre Videoinstallation "On Another Note".
  • Im Mittelpunkt des ausgezeichneten Werks stehen die Hände von Takritis Mutter, die Fotos und Textilarbeiten der Großmutter betrachtet, wobei einige Stücke bewusst unvollendet geblieben sind, um von nachfolgenden Generationen vollendet zu werden.
  • Die Preisverleihung findet am 27. November in Salzburg statt, wo Takriti als elfte Preisträgerin ausgezeichnet wird und gleichzeitig eine Ausstellung mit Werken der zehn nominierten Künstler:innen eröffnet wird.