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Geld im Griff - Grazer FLiP lehrt spielerisch Finanzwissen

07. Mai 2025 · Lesedauer 3 min

Was ist ein Haushaltsbudget, wie unterscheidet sich der Brutto- vom Nettolohn, was sind Zinsen, Devisen, und was bedeutet Deflation? Solche und mehr Fragen beantwortet FLiP im CoSA. Die interaktive Ausstellung im Universalmuseum Joanneum vermittelt alltagstaugliches Wissen rund ums Geld und richtet sich an Jugendliche ab zwölf Jahren. In fünf Themenblöcken wird die Bedeutung der Finanzen für die eigene Lebensplanung erlebbar - bei freiem Eintritt.

"Basiswissen über Geld ist wichtig, um ein finanziell gesundes Leben zu führen. Wir sehen aber, dass Jugendliche einfach einen nicht ausreichenden Informationsstand haben und schon 18- bis 25-Jährige in der Insolvenzstatistik auftauchen. Daher haben wir überlegt, wie wir zu unserem 200-Jahr-Jubiläum dazu beitragen können, dass junge Menschen einen besseren Start ins Finanzleben haben", sagte Gerhard Fabisch, Vorstandsvorsitzender der Steiermärkischen Sparkasse. Aus dieser Idee ist der "Finanzerlebnispark" FLiP im Center of Science Activities (CoSA) im Grazer Joanneumsviertel entstanden.

Am Start der Ausstellung bekommen die Besucher eine Chip-Karte. Diese aktiviert die Vielzahl an Computerstationen, an denen junge Leute spielerisch Wissenswertes rund um das eigene Geldleben - von Budgetplanung fürs Taschengeld, ein Minus am Konto, Wechselkurse bei Auslandsreisen bis hin zu Investmentfonds - vermittelt bekommen. "Mit Finanzkompetenz ist es wie mit vielen Fähigkeiten: Man erwirbt sie vorrangig durch Ausprobieren und Tun", so Fabisch. Dazu haben die Besucher in der virtuellen Testumgebung der Ausstellung zahlreiche Gelegenheiten.

Man kann etwa im Spielverlauf einen Kredit aufnehmen und in einem "Financial Fitness"-Studio die Zinsen dafür wieder "abtrainieren" und wird dabei auch noch mit unvorhersehbaren Ausgaben konfrontiert. In einem anderen Spiel helfen Besucher einer Familie dabei, ihr Haushaltsbudget einzuteilen. In einem interaktiven Beratungsgespräch kann man sich über diverse Veranlagungsformen informieren, und am Steuer eines Containerschiffs erkennen Besucher, welchen globalen Einfluss persönliche Konsumentscheidungen haben. "Es war uns wichtig, mit der Finanzbildung direkt beim täglichen Umgang mit Geld anzuknüpfen. Wichtig war auch, dass die Finanzbildung Spaß macht", erklärte Kuratorin Gerlinde Andraschek das Konzept hinter FLiP.

Spiele und Quiz für Jugendliche ab zwölf Jahren

Zwischen den fünf großen Themenbereichen gibt es immer wieder Stationen, in denen das spielerisch Erlernte auf humorvolle Weise abgefragt wird. Am Ende geben Besucher ihre Chipkarte wieder ab - mit der Auswertung ihrer Fragen.

Das FLiP in Graz entstand in Anlehnung an das FLiP in Wien. In Graz wurde die Ausstellung neben Gruppenbesuchen auch für Individualbesucher ausgerichtet, erklärte Jörg Ehtreiber, Intendant der KIMUS Graz GmbH, die mit der Realisierung der Ausstellung betraut war. Von Schulen wird das Angebot dankend angenommen: "Bis Schulende ist sie fertig ausgebucht. Sie ist aber auch im Sommer offen und im Herbst geht es mit den Gruppenterminen weiter", schilderte Fabisch. Vorerst ist das Grazer FLiP bis Mai 2027 anberaumt. Ob man verlängere, werde auch davon abhängen, wie gut die Ausstellung besucht ist, so Fabisch.

Marko Mele, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Universalmuseum Joanneum, freute sich über die neue Möglichkeit, "den bewussten Umgang mit Geld" zu erlernen, und betonte, dass die Ausstellung für Jung und Alt bei freiem Eintritt besucht werden kann. "Vom Taschengeld bis zur Pension - finanzielle Fragen spielen das ganze Leben eine Rolle. Umso wichtiger ist es, dass man jungen Menschen ein Rüstzeug dafür mitgibt", betonte Kulturlandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP). Er werde sicherlich mit seinen beiden Töchtern hingehen, wie er sagte.

( S E R V I C E - https://www.museum-joanneum.at )

Zusammenfassung
  • Die Ausstellung umfasst fünf Themenblöcke und ist bis Mai 2027 geplant. Der Eintritt ist kostenlos, und das Angebot wird von Schulen stark nachgefragt.
  • Gerhard Fabisch von der Steiermärkischen Sparkasse betont die Bedeutung von Finanzkompetenz für ein gesundes Leben. Das Konzept orientiert sich am FLiP in Wien und ist für Gruppen- und Individualbesuche ausgelegt.