Traum von "The White Lotus" in Österreich geplatzt

Es war zu schön, um wahr zu sein: Nach Hawaii, Sizilien und Thailand hätte Österreich zum nächsten Sehnsuchtsort der HBO-Erfolgsserie "The White Lotus" werden können. 

Kurz nach dem Finale der dritten Staffel gingen die Spekulationen über den Drehort der neuen Ausgabe los. Demnach plante Serienschöpfer Mike White für die vierte Staffel ein neues Setting.

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Statt dem tropischen Luxusresort sollte diesmal eine urbane oder alpine Kulisse im Mittelpunkt der mehrfach ausgezeichneten Serie stehen. 

Wien und Salzburg standen offenbar in der engeren Auswahl auf der Liste möglicher Drehorte - doch dieser Traum ist jetzt geplatzt. 

FISA+ soll internationale Produktionen ins Land locken

Wie "Profil" am Montag berichtete, hat HBO seine Drehpläne für die vierte Staffel von The White Lotus in Österreich endgültig auf Eis gelegt.

Österreich galt lange als vielversprechender Kandidat – nicht zuletzt wegen des attraktiven Förderprogramms FISA+, das seit 2023 internationale Produktionen ins Land locken soll.

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Der Hintergrund der Absage dürfte laut "Profil" beim seit Monaten blockierten Filmförderprogramm FISA+ liegen, das dem Wirtschaftsministerium untersteht. 

Weil die nötigen Antragsrichtlinien weiterhin fehlen, sei eine Antragstellung derzeit nicht möglich. Für internationale Großproduktionen wie die von HBO ein unkalkulierbares Risiko in der Planungsphase.

"Planungsunsicherheit ist eine Katastrophe für den Filmstandort Wien"

Laut "Standard" sei der Kern des Modells ein nicht rückzahlbarer Zuschuss in der Höhe von 30 Prozent der förderungsfähigen Ausgaben in Österreich.

In eineinhalb Jahren brachte es rund 347 Millionen Euro an Wertschöpfung – jeder Förder-Euro erzeugte das Dreifache an Produktionseffekten. 

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Doch seit dem Regierungswechsel ist der Fördertopf leer. Neue Anträge seien nicht möglich, obwohl für heuer 60,1 und für 2026 knapp 55 Millionen Euro budgetiert sind.

"Die Planungsunsicherheit ist eine Katastrophe für den Filmstandort Wien", zitiert der "Standard" Marijana Stoisits, von der Vienna Film Commission.

Tourismus-Boom nach jeder Staffel

Die bisherigen "White Lotus"-Schauplätze in Hawaii, Sizilien und Thailand wurden nach der Ausstrahlung der Serie zu wahren Besuchermagneten. 

Die Hotelpreise stiegen, die Touristenzahlen legten teils um bis zu 20 Prozent zu. Resorts wie das Four Seasons auf Koh Samui oder in Sizilien wurden regelrecht gestürmt.

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Wäre die nächste Staffel tatsächlich in Österreich gedreht worden, hätte man mit einem ähnlichen tourismusfördernden Effekt rechnen können.

Laut "Profil" ist jedoch "The White Lotus" nicht die einzige Großproduktion, die aufgrund von fehlender Förderung aufs Eis gelegt wurde. Auch die "Hunger Games" (deutsch: "Die Tribute von Panem") hätten im Gasteinertal und in Tirol einen Drehplatz bekommen sollen.

"Trauerspiel made in Austria"

Ex-Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) kritisiert die Dreh-Absage: "Ein Trauerspiel made in Austria", heißt es in einer Presseaussendung am Mittwoch.

"Wir Grüne haben vor rund drei Jahren ein international gefeiertes Filmförderungs-Modell, nämlich ‘FISA+’, geschaffen", sagt Kogler.

Es war dringend notwendig gewesen, "Österreich als Standort konkurrenzfähig zu machen". Die schrumpfende Chance für internationale Produktionen schade laut Kogler nicht nur der Filmbranche, sondern der gesamten heimischen Wirtschaft.

"Wir haben das Modell erfolgreich aufgesetzt – und jetzt lässt die Regierung es sehenden Auges gegen die Wand fahren. Das ist ein absolutes No-Go, die Regierung – allen voran Andreas Babler - muss dringend handeln", fordert Kogler.