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Erste Kulturstrategie als Suche "nach den besten Antworten"

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Mit der ersten Kunst- und Kulturstrategie will der Bund den Auswirkungen der Coronapandemie begegnen. Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) hat am Freitag gemeinsam mit Vertretern der Szene die Eckpunkte des Vorhabens vorgestellt. Die Krise habe gezeigt, "was Solidarität und Zusammenhalt bedeuten können. Das wollen wir aufgreifen und als Motor für diese Aufgabe nutzen." Im Zentrum stehe die Beteiligung von Künstlerinnen und Künstlern, aber auch dem Publikum.

Mit dem heutigen Tag beginne ein "offener Prozess, der die Einladung zum Mitgestalten ernst meint", betonte Mayer. "Das soll keine Hochglanzbroschüre werden, die am Tag ihres Erscheinens schon wieder veraltet ist. Wir wollen alle Stimmen an einen Tisch holen, um gemeinsam Visionen für die Zukunft von Kunst und Kultur zu erarbeiten." Viel Zuspruch erhielt sie für das Vorhaben von Regisseur David Schalko, Musikerin Yasmo und der Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler. "In der Kultur haben wir endlich eine gemeinsame Sprache gefunden", meinte diese. "Es ist wichtig, dass wir so weitermachen."

Eine inhaltliche Stoßrichtung wolle man seitens des Kulturressorts, bei dem Lorenz Birklbauer für die Projektleitung zuständig zeichnet, nicht vorgeben. Vielmehr sollen die Themen von den Künstlerinnen und Künstlern selbst eingebracht werden, wofür eine eigene Website eingerichtet wurde. Aus Mayers Sicht werden aber Aspekte wie Diversität, Digitalisierung, Innovation oder ökologische Fragen sicherlich eine Rolle spielen. "Es geht auch um neue Wege der Kulturvermittlung oder die Sichtbarmachung von österreichischer Kunst im internationalen Umfeld." Zudem solle die Förderpraxis von Bund und Ländern evaluiert werden.

Ab sofort können in einer ersten Phase Ideen und Themenvorschläge eingebracht werden. Bis Ende des Jahres ist dann eine Kick-off-Veranstaltung vorgesehen, die die weiteren Schritte thematisch vorbereitet. Die dritte und zentrale Phase geht im kommenden Jahr unter den Schlagwörtern "Dialog, Ko-Kreation und Partizipation" über die Bühne. Hierfür sind unterschiedliche Veranstaltungen und Gruppen vorgesehen. Ende 2022 sollen dann die Ergebnisse präsentiert und die Umsetzung eingeleitet werden. Ein eigenes Budget ist für das Projekt vorerst nicht eingeplant.

"Ich bin überzeugt, dass die Einladung zur Partizipation zum jetzigen Zeitpunkt nicht nur der richtige, sondern der einzig mögliche Weg ist", unterstrich Mayer abschließend. "Wir stehen hoffentlich am Ende der schlimmsten Krise, die der Kulturbereich seit dem Zweiten Weltkrieg erlebt hat. Welche, wenn nicht diese Situation verlangt nach einer gemeinsamen Kraftanstrengung für die Suche nach den richtigen Fragen und besten Antworten?"

Positives Feedback gab es von der IG Autorinnen Autoren. Ziel der Strategie müsse "eine bessere gesetzliche Verankerung aller Kunst- und Kulturangelegenheiten sein", erklärte Geschäftsführer Gerhard Ruiss in einer Aussendung. Es brauche letztlich nicht nur bessere Regeln für "die sozialen, steuerrechtlichen und urheberrechtlichen Grundlagen", sondern auch die Zusammenarbeit von Bund und Ländern. "Es ist nach vielen Jahren Weiterverwaltung die Zeit für wirklich große Schritte gekommen."

(S E R V I C E - Weitere Informationen unter www.bmkoes.gv.at/KunstKulturStrategie22)

ribbon Zusammenfassung
  • Mit der ersten Kunst- und Kulturstrategie will der Bund den Auswirkungen der Coronapandemie begegnen.
  • Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) hat am Freitag gemeinsam mit Vertretern der Szene die Eckpunkte des Vorhabens vorgestellt.
  • "In der Kultur haben wir endlich eine gemeinsame Sprache gefunden", meinte diese.
  • "Es ist wichtig, dass wir so weitermachen."
  • "Es ist nach vielen Jahren Weiterverwaltung die Zeit für wirklich große Schritte gekommen."

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