Entspannter Auftakt für Nova Rock in Nickelsdorf

Die Anreise lief bisher ohne gröbere Probleme, ein Großteil der Besucher dürfte nach Angaben der Einsatzkräfte bereits auf dem Gelände sein. Zu späterer Stunde war direkt vor dem Headliner Korn angesichts der Bluttat an einer Grazer Schule eine Schweigeminute geplant.

Pünktlich um 16.30 Uhr erklangen die ersten Töne von der größten Bühne des weitläufigen Festivalgeländes: Die US-Alternative-Formation Dead Poet Society durfte sich bereits über eine ansehnliche Menschentraube freuen, die den durchaus massentauglichen Klängen lauschte. Parallel dazu gab es von den Österreichern The Fleur Bluesrock auf der heute ebenfalls bespielten Red Bull Bühne zu vernehmen.

Außerdem dürfen die Fans einen äußerst prominenten Gast gleich als zweiten Act erwarten: Hinter der US-Formation Seven Hours After Violet verbirgt sich nämlich niemand Geringerer als System-of-a-Down-Bassist Shavo Odadjian, der mit vier Kollegen ein ziemlich bekömmliches Modern-Metal-Gebräu serviert. Im Vorjahr hat das Quintett sein selbstbetiteltes Debütalbum veröffentlicht, an der Zukunft wird bereits eifrig gezimmert - eine eigene Comicbuchreihe inklusive.

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"Wir sind hier, um uns all den Leuten, die uns nicht kennen, vorzustellen", erklärte Odadjian vor dem Auftritt gegenüber der APA. "Es läuft immer auf dieselbe Art und Weise ab: Die Leute schauen uns an und wissen zunächst nicht, was da passiert. Ab dem dritten, vierten Song breitet sich dann ein Lächeln auf ihren Gesichtern aus, und danach gibt es Bewegung! Dann haben wir sie." Die Chemie zwischen den Musikern scheint jedenfalls zu stimmen, wurde doch beim Gespräch eifrig gefeixt und gegenseitig Komplimente verteilt.

"22 ist meine Zahl"

Entstanden ist die Gruppe nach einem Treffen von Odadjian mit Gitarrist Michael "Morgoth" Montoya. "22 ist meine Zahl, du findest sie überall. Und wir haben uns am 22. Februar 2022 getroffen", erinnerte sich der Bassist.

Ursprünglich waren weder Album noch Band geplant, nur ein paar Songs für andere Projekte sollten geschrieben werden. Doch das Material habe sie schließlich so überzeugt, dass Seven Hours After Violet - die Anfangsbuchstaben ergeben den Namen SHAV - entstanden ist. "An ein Soloalbum habe ich eigentlich nie gedacht. Ich mag einfach Bands."

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Also wurden weitere Musiker gefunden und gemeinsam ging man ins Studio von Morgoth. "Ich war zunächst etwas zurückhaltend", betonte Odadjian. "Wenn du ein neues Projekt hast, weckt das sofort deinen Beschützerinstinkt." Im Zusammenspiel mit den Kollegen habe es aber "Klick" gemacht. "Es war wirklich großartig. Die Identität der Band hat sich in dieser Zeit definitiv entwickelt." Auf der Bühne habe man viel Spaß. "Das sind meine kleinen Brüder!", lachte Odadjian.

Kulinarisches Angebot kontinuierlich erweitert

Kontinuierlich erweitert hat sich über die Jahre das kulinarische Angebot auf dem Nova Rock: Stände mit Thaifood, Hotdogs, Chicken Wings, Gyros und Langos fehlen zwar auch heuer nicht, die Genussarena bietet mit lokalen Schmankerln wie "Burger von der alten Kuh" bei Haubenkoch Max Stiegl oder Heurigenbroten bei der Fleischerei Karlo eine willkommene Abwechslung.

Heuer zum ersten Mal dabei ist Caroline Hubble mit ihrer "Bierspeiserei". Hier gibt es u.a. "Pulled Beer Burger", "Bier Leberkäs" oder "Biersurbraten". "Das gesamte Fleisch wird für sechs bis sieben Wochen in einen sogenannten Biertreber eingelegt, damit der Biergeschmack beim Essen richtig rauskommt", erzählte Hubble. Das Fleisch stammt von Bauern aus Salzburg und Oberösterreich. Faire Bezahlung, Tierwohl und "keine Chemie in allen Speisen" sind ihr wichtig, betonte Hubble.

Eine Premiere feiert auch Billa. Das Unternehmen betreibt heuer erstmals einen Supermarkt beim Campingplatz und hat an den Grillplatz angedockt, auf dem Obi Griller, Holzkohle und Grillwerkzeug zur Verfügung stellt. An einem Stand können Hungrige Würstel, Kotelette und Co. erwerben - "aber auch vegane Spieße", ergänzte Marketingleiterin Daniela Schwarz-Knehtl. Eine Bier-Fast-Lane ist seit gestern in Betrieb, mit regem Andrang, wie Vertriebsdirektor Eric Scharnitz erzählte. "Aber einer der gefragtesten Artikel neben Bier sind die Eiswürfel." Billa wartet außerdem mit einem Nova-Rock-Leberkäse auf. Was der kann? "Der ist besonders rockig, würzig", schmunzelte Schwarz-Knehtl.

"Ohrstöpsel für Musik"

Auch Tattoos und Piercings kann man - u.a. neben Nova-Rock-Shirts mit Wendis Böhmischer Blasmusik als Motiv - als Souvenir nach Hause bringen. Eine viel gestellte Frage an die Piercer beantwortet ein großes Plakat im Voraus: "JA, es tut weh." Ebenfalls zum ersten Mal ist das Unternehmen Alpine Earplugs auf den Pannonia Fields. "Ohrstöpsel für Musik", wirbt die Firma. "Unsere Produkte filtern die schlechten Sounds heraus, reduzieren die Lautstärke, aber der Musikgenuss bleibt gleich. Und man kann sich trotz Ohrstöpseln miteinander unterhalten", sagte Brenda von Alpine.